Kollektivverträge

Warnstreiks in der Sozial- und Gesundheitsbranche beschlossen

Am 18. Februar soll es die nächste Verhandlungsrunde geben.
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Auch in Tirol wird es nächste Woche zu Arbeitsniederlegungen kommen. Knackpunkt war die Forderung der Arbeitnehmer nach einer Arbeitszeitverkürzung.

Wien – Keine Einigung erzielten die Arbeitgeber und die Gewerkschaften GPA-DJP und Vida in der vierten Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für den privaten Sozial- und Gesundheitsbereich. Damit stehen kommende Woche nun Warnsteiks in einzelnen Bereichen bevor. Die Gewerkschaften versicherten aber, dass es nicht zu Beeinträchtigungen für die gepflegten Menschen kommen wird.

16 Stunden haben die Gewerkschaftsvertreter mit Walter Marschitz, Verhandlungsführer der Arbeitgeber, und Erich Fenninger, Vorsitzender der Sozialwirtschaft und Geschäftsführer der Volkshilfe, in dieser vierten Runde verhandelt.

Auch in Tirol Arbeitsniederlegungen

„Wir werden auf jeden Fall nächste Woche in sechs Tiroler Betrieben die Arbeit für zwei bis drei Stunden niederlegen“, erklärt Margit Luxner, Vorsitzende des Wirtschaftsbereichs Gesundheit und Soziales in der GPA-djp Tirol und selbst Betriebsratsvorsitzende in einem großen Pflegeheim. Sie ortet unter den Kollegen große Kampfbereitschaft.

„Weitere Warnstreiks sind in Vorbereitung. Wir sorgen in jedem Fall dafür, dass es zu keinerlei Beeinträchtigung der zu Pflegenden kommt!“, so Luxner. Man müsse auch an die Zukunft der Branche denken, der Personalbedarf der nächsten Jahre sei enorm. Arbeiten im Pflege- und Gesundheitsbereich müsse wieder etwas wert sein. In Tirol geht es um rund 11.000 Beschäftigte.

Vermisste Wertschätzung

Das Angebot der Arbeitgeber für eine prozentuelle Lohn- und Gehaltserhöhung sei von 2,5 Prozent auf 2,8 bis 3 Prozent erhöht worden, hieß es am Freitagmorgen in einer Aussendung der Gewerkschaften GPA-djp. „Mit diesem Angebot lassen die Arbeitgeber die Wertschätzung gegenüber den 100.000 Beschäftigten in der Sozialwirtschaft schmerzlich vermissen“, so GPA-Verhandlungsführer Reinhard Bödenauer.

Beim Thema Arbeitszeitverkürzung hätten die Arbeitgeber Gesprächsverweigerung betrieben. „Gerade Bereiche wie die Pflege sind emotionale Schwerstarbeit. Die Kolleginnen und Kollegen haben sich mehr Zeit für Erholung mehr als verdient“, stellte Michaela Guglberger, Verhandlerin der Gewerkschaft vida, in der Aussendung fest.

„Kommende Woche werden wir in Teilbereichen Arbeitsniederlegungen durchführen. Die Kolleginnen und Kollegen sind kampfbereit und die Streikfreigabe liegt bereits vor“, so die Guglberger weiter. Konkret finden die Maßnahmen von 12. bis 14. Februar in den Betrieben statt.

Arbeitgeber zeigen sich enttäuscht

Kein Verständnis für den Abbruch der KV-Verhandlungen in der Sozialwirtschaft hat die Arbeitgeberseite. Streitpunkt war die Forderung der Gewerkschaften nach einer Arbeitszeitverkürzung, entweder durch eine Reduktion der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich oder durch zusätzliche Urlaubstage für alle Mitarbeiter.

„Beim Gehalt haben die Arbeitgeber eine Erhöhung der KV-Tabelle, Zulagen und Zuschläge von drei Prozent angeboten. Das wäre der höchste Abschluss seit Bestehens des Kollektivvertrags“, äußerte Verhandlungsführer Walter Marschitz in einer Aussendung heute. Auch bei den rahmenrechtlichen Themen – gerade zu Arbeitszeitthemen – habe es weitere Annäherungen gegeben.

Als Termin für eine weitere Kollektivvertragsverhandlung sei der 18. Februar 2019 festgelegt worden. (APA, TT)

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