Heim Martinsbühel: Zwischenbericht soll im Sommer stehen
Das Land gab am Freitag die weiteren Mitglieder der Kommission bekannt, die damit beautragt sind, die Vorwürfe um das ehemalige Heim in Zirl aufzuklären.
Innsbruck – Die mit der Aufarbeitung der Missbrauchsvorwürfe gegen das frühere Mädchenheim Martinsbühel in Zirl betraute Dreierkommission will im Sommer einen ersten Zwischenbericht vorlegen. Dies teilte das Land am Freitag in einer Aussendung mit. Indes wurden die weiteren Mitglieder der Kommission bekanntgegeben, deren Vorsitz die Psychotherapeutin Margret Aull führen wird.
So werden auch der Historiker Dirk Rupnow, die Kinder- und Jugendanwältin Elisabeth Harasser, der Leiter des Diözesanarchivs Martin Kapferer, der Vorsitzende der unabhängigen Diözesankommission für Opferschutz Eckart Rainer sowie die Pädagogin Judit Nötstaller an der Aufarbeitung der Causa mitarbeiten.
Aktuell wird gerade der Termin für die konstituierende Sitzung abgestimmt, hieß es. Sollten im Zuge des Aufklärungsprozesses weitere Fachexpertisen benötigt werden, würden diese jedenfalls zum gegebenen Zeitpunkt durch die Kommission eingeholt.
Martinsbühel war zwar keine Fürsorgeeinrichtung des Landes, doch wurden vom Land Mädchen dorthin zugewiesen. Geführt wurde das Mädchenheim bis 2008 von den Benediktinerinnen. Da der Orden offenbar eine tiefergehende Aufklärung hintanhielt, machte das Land Druck und installierte eine Dreierkommission.
Nach Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe im Jahr 2010 hatten sich rund 100 ehemalige Heimkinder von Martinsbühel an die Ombudsstelle der Diözese Innsbruck gewandt. Die Berichte wurden an die diözesane Kommission und in weiterer Folge an die von der römisch-katholischen Kirche beauftragte Opferschutzanwaltschaft, kurz Klasnic-Kommission, weitergeleitet. (APA)