Test für Regierung in Rom - Regionalwahlen in Abruzzen am Sonntag
Rom/L‘Aquila/Cagliari (Sardinien) (APA) - Acht Monate nach dem Amtsantritt des Kabinetts von Premier Giuseppe Conte steht der italienischen ...
Rom/L‘Aquila/Cagliari (Sardinien) (APA) - Acht Monate nach dem Amtsantritt des Kabinetts von Premier Giuseppe Conte steht der italienischen Regierung am Sonntag ein wichtiger Wahltest bevor. 1,2 Millionen Wähler sind in der mittelitalienischen Apenninregion Abruzzen zum Urnengang aufgerufen. Gewählt wird von 7.00 bis 23.00 Uhr.
Die Regionalwahlen in den Abruzzen gelten als Stimmungsbarometer für das populistische Kabinett in Rom. Sie erfolgen kurz nach der Ankündigung, dass Italien sich in einer Rezession befindet und wenige Monate vor den EU-Parlamentswahlen im Mai.
Sind die rechte Lega und populistische Fünf-Sterne-Bewegung in Rom Koalitionspartner, so kämpfen sie in den Abruzzen verbittert gegeneinander. Matteo Salvini, Lega-Chef und Innenminister, unterstützt den Rechtskandidaten Marco Marsilio, der der Partei „Brüder Italiens“ (FdI, Fratelli d‘Italia) angehört. Seine Kandidatur wird von insgesamt sechs Mitte-Rechts-Kräften, darunter Lega und Forza Italia, unterstützt. Marsilio gilt als Favorit im Rennen um die Präsidentschaft der Region.
Gefährlichster Gegner Marsilios ist die Fünf-Sterne-Kandidatin Sara Marcozzi, für die Vizepremier Luigi Di Maio persönlich in den Wahlkampf gezogen ist. Die Rechtsanwältin hatte bereits bei den Regionalwahlen 2014 kandidiert, es jedoch lediglich auf den dritten Platz geschafft. Jetzt hofft sie auf eine Revanche. Sie misst sich nicht nur mit Marsilio, sondern auch mit dem scheidenden Vizepräsidenten des Obersten Richterrats (CSM), Giovanni Legnini, der für die Mitte-Links-Allianz ins Rennen zieht.
Bei den Regionalwahlen wird mit dem Proporzsystem gewählt. Vorgesehen ist eine Vier-Prozent-Sperrklausel für Parteien, die ohne Listenverbindungen kandidieren. Einen weiteren Stimmungstest für die Regierung wird es am 24. Februar geben. An diesem Tag finden Regionalwahlen auf Sardinien statt.