Frankreich

Brand in Paris: Mutmaßliche Brandstifterin in Untersuchungshaft

Zehn Menschen kamen bei dem Brand ums Leben.
© BSPP - Brigade de sapeurs-pompie

Der rund 40 Jahre alten Frau wird Brandstiftung mit Todesfolge vorgeworfen. Die Verdächtige war kurz nach dem Ausbruch des Feuers in der Nacht auf Dienstag vor dem Haus festgenommen worden.

Paris – Vier Tage nach dem Brand in einem Mehrfamilienhaus in Paris mit zehn Toten kommt die mutmaßliche Brandstifterin in Untersuchungshaft. Ein Untersuchungsrichter leitete nach Angaben der Staatsanwaltschaft am Freitagabend zudem ein offizielles Ermittlungsverfahren gegen die Frau ein, die in dem achtstöckigen Haus im 16. Bezirk der französischen Hauptstadt wohnte.

Der rund 40 Jahre alten Frau wird Brandstiftung mit Todesfolge vorgeworfen. Die Verdächtige war kurz nach dem Ausbruch des Feuers in der Nacht auf Dienstag vor dem Haus festgenommen worden. In ersten Vernehmungen hatte sie ihre Unschuld beteuert. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft litt die Frau unter psychischen Problemen. Zwischen 2009 und 2019 war sie 13 Mal in der Psychiatrie.

Racheakt für zu laute Musik

Ein in dem Gebäude lebender Feuerwehrmann, der das Drama überlebte, hatte die Frau schwer belastet: Der 22-Jährige sagte der Zeitung Le Parisien, die Nachbarin habe sich offenbar an ihm und seiner Freundin rächen wollen, da sie sich bei ihr über zu laute Musik beschwert hätten. Die Frau habe dann vor seiner Wohnungstür ein Feuer gelegt. „Sie hat mir ‚viel Glück‘ gewünscht und gesagt, ich würde Flammen ja lieben“, sagte der Feuerwehrmann.

Das Feuer hatte einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Die Feuerwehr rettete einige Menschen, die auf das Dach des brennenden Hauses geflüchtet waren. Auch umliegende Häuser mussten evakuiert werden.

Es war der verheerendste Brand in Paris seit fast 14 Jahren: Im August 2005 waren 17 Menschen in einem baufälligen Haus im Osten von Paris ums Leben gekommen, darunter 14 Kinder. Mitte Jänner dieses Jahres starben in Paris vier Menschen bei einer Gasexplosion in einem Gebäude unweit der alten Oper. (APA/AFP)

Verwandte Themen