Ski-WM: Abfahrt für Innerhofer ein Rennen „Athlet gegen Wetter“

Aare (APA) - Ob es fair war oder nicht, müsse man jemand anders fragen, meinte der norwegische Abfahrts-Weltmeister Kjetil Jansrud. Verständ...

Aare (APA) - Ob es fair war oder nicht, müsse man jemand anders fragen, meinte der norwegische Abfahrts-Weltmeister Kjetil Jansrud. Verständlich, dass der Sieger diese Diskussion nicht führen will. Österreichs Rennsportleiter Andreas Puelacher sagte, dass man lange darüber reden könne. „Aber wir reden von den Besten der Welt, die da vorne sind“.

Kjetil Jansrud (NOR) vor Aksel Lund Svindal (NOR), Vincent Kriechmayr (AUT), Beat Feuz (SUI), Matthias Mayer (AUT) und Dominik Paris (ITA) ist tatsächlich das Who is Who der Abfahrtselite. „Es ist ein Sport, der im Freien stattfindet, da wird es immer Nachteile geben. Wenn bei Schönwetter eine Wolke kommt, sagt auch derjenige, der dann nicht vorne dabei ist, es in unfair“, meinte Puelacher. Auf seiner Position ganz oben sei es jedenfalls fair gewesen.

Die Besten seien trotzdem vorne und dass die jammern, die Vierter, Fünfter, Sechter werden und sagen, es sei nicht fair gewesen, würde er auch verstehen. Tatsächlich sparten die Stars nicht mit Kritik: „Das Resultat passt, aber ich finde es schade, dass man ein Rennen startet, das nicht für jeden gleich ist, es war starker Schneefall“, sagte der als Topfavorit gehandelte Super-G-Weltmeister Dominik Paris, dem der eigentliche Start des Rennens mehr ärgerte, als dass er eine Medaille verpasste.

„Man sah keine Spuren. Es war ein Blindflug und nicht für alle ganz fair“, meinte der Schweizer Beat Feuz. Und zeigte sich aber als fairer Verlierer. „Sie sind alle absolute Weltklasse und haben das verdient, dort oben zu stehen.“

Wenig Freude hatte Christof Innerhofer (11.): „Wir sind alle Rennfahrer, wie lieben es, Athlet gegen Athlet zu fahren, heute war es Athlet gegen Wetter. Man freut sich zwei Jahre auf die Abfahrt, die Königsdisziplin, und das ist dann schade, dass sie bei so schwierigen Verhältnissen ausgetragen wird“, meinte der Südtiroler. „Drei lachen, die anderen sind alle verärgert.“ Es sei das krasseste Rennen gewesen, das er jemals gefahren sei. „Es waren zehn Zentimeter Tiefschnee in der Linie vor und nach dem Russi-Jump. Katastrophe.“

Er könne nicht verstehen, ob Druck von außen gekommen sei, oder was da passiert sei, dass man das Rennen startete. Jansrud und Svindal seien nicht oft auf dem Podium gewesen in dieser Saison, da sei es schon fairer, wenn Feuz und Paris auf dem Podium gewesen wären. Andererseits: „Dass die Norweger nach der Watschn im Super-G zurückschlagen werden, war schon klar. Gute Athleten reagieren.“

Der beim Zielsprung gestürzte Otmar Striedinger meinte: „Bei so einem Wetter wirst du nie ein faires Rennen herbekommen. Die FIS-Verantwortlichen können sich schon einmal selbst bei der Nase nehmen. Dass man immer wegen dem Geld oder dem Fernsehen Rennen austrägt, das kann nicht im Sinne der Athleten sein. Es ist schade, dass man ausgerechnet bei einer WM unter allen Umständen durchführen will.“