Ski-WM: Maximum für Kriechmayr - „Zweimal abgeräumt“
Aare (APA) - Vincent Kriechmayr hat kaum Zeit, zu verarbeiten, was alles auf ihn einprasselt. Als einziger der Speedfahrer hat er in beiden ...
Aare (APA) - Vincent Kriechmayr hat kaum Zeit, zu verarbeiten, was alles auf ihn einprasselt. Als einziger der Speedfahrer hat er in beiden Disziplinen eine Medaille bei der Alpinski-WM in Aare gewonnen, Silber im Super-G ließ er Bronze in der Abfahrt hinter den von ihn als „Kalibern“ bezeichneten Kjetil Jansrud und Aksel Lund Svindal folgen, weshalb der dritte Platz für ihn mehr als nur in Ordnung geht.
Es dauere sicher noch einige Zeit, bis er das alles realisieren werde, sagte der Oberösterreicher. „Ich freue mich irrsinnig, ich habe zwei Medaillen, unglaublich. Das ist eine wunderschöne WM für mich. Es hat letztes Jahr beim Finale schon super angefangen, anscheinend mag ich den Berg recht gern“, sagte der 27-Jährige, der im März 2018 Abfahrt und Super-G beim Weltcupfinale in Aare gewonnen hatte und am Samstag auch von König Carl Gustaf und Königin Silvia beklatscht wurde.
Mit dem Klimpern um den Hals wurde das Plansoll weit übertroffen. „Ich habe wirklich das Maximum rausgeholt und mich irrsinnig gefreut, dass es für den dritten Platz reicht.“
Bei der WM in beiden Disziplinen abgeliefert zu haben, mache ihn „schon sehr stolz“. Es sei eine große Genugtuung, wenn man in zwei Disziplinen vorne mitfahren könne. Das sei natürlich auch das Ziel gewesen. „Nicht nur einmal abzuräumen, sondern wenn möglich zweimal. Das ist mir gelungen. Es ist keine Schande, sich von zwei solchen Norwegern schlagen zu lassen.“
Die nötige Anspannung sei erst sehr spät gekommen, weil er nicht mehr mit einem Rennen gerechnet habe, das sei doch überraschend gekommen. „An dem Zeitpunkt, wo wir wissen, es geht los, ist der Druck schon wieder da. Natürlich habe ich dann versucht, das Beste rauszuholen, dass es mir so aufgeht, umso schöner.“
Wie weit er auf seiner Leistungsentwicklung sei, sei schwierig zu sagen. Er denke aber, dass er sich noch steigern könne, das sei das Ziel. „Es gibt immer etwas zu verbessern. Natürlich befinde ich mich nun in einer super Form. Aber man muss das dann alles relativieren. Es gibt sehr viele Verletzungen, es ist nicht selbstverständlich, dass man jetzt hier steht und zwei Medaillen hat. Das macht es sehr besonders und ist ein großer Moment in meiner Karriere.“
Herren-Rennsportleiter Andres Puelacher bezeichnete Kriechmayr als „super Typ, super Skifahrer“. Er lasse sich durch nichts rausbringen. „Er ist immer gut drauf. Meistens“, meinte der Chef. Svindal hatte ihn für sein Skifahren geadelt: „Vincent sieht immer so aus, als würde er das wenigste Risiko nehmen, dabei liegt das nur daran, dass er so technisch sauber fährt. Wenn er was riskiert, dann nimmt er hier und da ein bisschen Linie weg, das ist wahnsinnig schnell, aber nicht sichtbar für die meisten.“