Tochter Magdalena ist Baumanns großer Joker
Sechs Jahre nach WM-Bronze greift der Tiroler Romed Baumann heute (11/14.30 Uhr, Live-Ticker auf TT.com) wie Marco Schwarz nach Edelmetall in der Kombination.
Aus Aare: Roman Stelzl
Aare — Bis zum Jahreswechsel war die Saison des Romed Baumann verkorkst. Gelinde gesagt. Nach mäßigen Resultaten gipfelte alles in der Nichtnominierung für die Weltcup-Rennen in Bormio. Eine Watsche. Und auch ÖSV-Herrenchef Andreas Puelacher stellte dem Hochfilzener die Rute ins Fenster: „Romed muss jetzt etwas zeigen."
Und das, was der nun 33-jährige Baumann dann tat, sollte genau das Richtige sein. Das Gewürge, Gemurkse, Tüfteln, das Grübeln, in dem er so gut ist — einfach mal sein lassen. Die Rennski wegstellen, die Hobby-Ski auspacken. Und mit Töchterchen Magdalena, die im April drei Jahre alt wird, Ski fahren. Alles andere war vergessen.
Bei der Rückkehr schaffte es der WM-Dritte von 2013 in der Kombination von Wengen (SUI) auf Rang fünf — es sollte sein bestes Weltcup-Ergebnis nach über drei Jahren Pause sein. Eine Riesenerleichterung. Das Strahlen war ins Gesicht zurückgekehrt.
Wenn nun heute (11/14.30 Uhr, live ORF eins) im schwedischen Aare die alpine WM-Kombination ansteht, dann wird sich Baumann nicht nur an diese Momente erinnern. Er darf sich mehr noch auf seinen großen Joker berufen: das Ski fahrende Töchterchen.
„Nach der Absage in Garmisch habe ich ein paar Tage zuhause mit der Familie verbracht. Ich war mit Magdalena ein wenig Ski fahren. So etwas holt mich ein wenig runter", blickte Baumann vor seiner Ankunft am Mittwoch zurück und ergänzt grinsend zum Talent des Nachwuchses: „Es schaut gut aus, ich bin zufrieden, wie sie fährt."
Auch der Glaube ist da, dass ihm wie bei der WM 2013 in Schladming alles aufgeht. Baumann: „Die Kombination ist schon oft eine Wundertüte gewesen. Es bringt nichts, da auf irgendetwas zu spekulieren. Das Ziel ist eine richtig geile Abfahrt und dann eine solide Fahrt im Slalom, wie ich es daheim trainiert habe", ergänzt der Speed-Spezialist.
Mit dem Kärntner Wengen-Sieger Marco Schwarz zählt ein Top-Favorit zu seinen Teamkollegen. Der Abfahrts-Dritte Vincent Kriechmayr ist so wie Daniel Danklmaier heute nur Außenseiter.