Tschechiens Präsident rät Guaidó von Militärintervention ab

Caracas (APA/dpa) - Der tschechische Präsident Milos Zeman hat Venezuelas selbst ernannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó davor gewarnt, e...

Caracas (APA/dpa) - Der tschechische Präsident Milos Zeman hat Venezuelas selbst ernannten Übergangspräsidenten Juan Guaidó davor gewarnt, eine US-Militärintervention zu erlauben. Eine solche Lösung verglich Zeman in einem von der Nachrichtenagentur CTK zitierten Radiointerview am Sonntagabend mit der Invasion der Sowjetunion und ihrer Verbündeten des Warschauer Pakts in der Tschechoslowakei 1968.

„Auch wenn ich keine lateinamerikanischen Diktatoren mag, so mag ich doch auch keine Militärinterventionen, Einladungsbriefe und Okkupationen. Sollte sich Juan Guaidó an ausländische Protektoren wenden, kann er schnell zu einem venezolanischen Husak werden“, sagte Zeman.

Gustav Husak gilt als eine der Symbolfiguren der Kollaboration mit der sowjetischen Besatzungsmacht. Er war tschechoslowakischer Präsident geworden, nachdem ein umstrittener „Einladungsbrief“ moskautreuer Kommunisten 1968 die Invasion scheinbar legitimiert hatte. Erst am Mittwoch hatte Zeman dem Interimspräsidenten Guaidó schriftlich zur Amtsübernahme gratuliert und ihn zu einem Besuch Tschechiens eingeladen.

In der Nacht vom 20. auf den 21. August 1968 waren Truppen der Sowjetunion und anderer Staaten des Warschauer Paktes in die damalige Tschechoslowakei einmarschiert. Gewaltsam beendeten sie die Reformpolitik („Prager Frühling“) von Parteichef Alexander Dubcek. Tschechien und die Slowakei sind seit 1993 getrennte Staaten und seit 2004 Mitglied der EU.