Eine Leich‘ im Haller Fasnachtstreiben
In der Haller Altstadt wurden die letzten Szenen für den Tiroler Krimi „Fasnachtsfieber“ gedreht. Das Haller Fasserrössl spielte dabei eine zentrale Rolle.
Hall i. T. –Die Hammerschläge der Schmiede hallen in der Altstadt wider. Just als die angetrunkenen Gesellen das glühend heiße Eisen in Richtung Ross bewegen, bäumt sich dieses auf und macht sich samt Reiter über den Oberen Stadtplatz davon. Diese – man sagt, sie sei eine historische – Szene ist nicht nur Grundlage für den Brauch des Haller Fasserrössls, den die hiesige Feuerwehr jedes Jahr zur Faschingszeit inszeniert. Gestern Nachmittag wurde sie als Schlüsselszene eines Tiroler Krimis in der ehemaligen Salzhochburg auf Film gebannt.
Seit Oktober heißt es für die 130 Mitglieder der Volksbühne Mils und zahlreiche Helferlein mehrmals die Woche „... und bitte!“. „Fasnachtsfieber“ nennt sich das Filmprojekt, das basierend auf dem gleichnamigen Krimi von Vereinsmitglied Christian Pittl dieser Tage abgedreht wird (www.fasnachtsfieber.tirol). „Das Schwierigste ist, so viele Menschen zu koordinieren“, meint Regisseurin und Bühnenmitglied Helga Föger-Pittl. 40 Drehtage hat das Team mithilfe von professionellen Film- und Musikproduzenten bereits hinter sich. Ungewohntes Terrain für die Bühnendarsteller. „Wir haben gelernt, dass auch Wurstsemmeln Doubles brauchen“, lacht Marketingverantwortliche Kathrin Klingler. Denn bis eine Aufnahme eines Bisses im Kasten ist, können schon mal zehn Wurstsemmerln verputzt werden.
Am 10. Mai feiert der Film über „Brauchtum, Intrigen und einen Toten“ im Metropolkino Innsbruck Premiere. Einige Schauspieler, so Klingler, haben das Drehbuch nicht zu Ende gelesen, „um erst dann zu erfahren, wer der Mörder ist“. Oder war es doch ein Unfall, der zum Tod eines Matschgerers führte? (jazz)