Verkehrssicherheit

Nachrüsten von Lkw gefordert: Toter Winkel als Gipfelthema

FPÖ-Chef Norbert Hofer ging in der Casinos-Affäre in die Offensive.
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Schon über 53.000 Personen unterstützen die Petition für verpflichtende Lkw-Nachrüstung.

Wien –Die Wiener Wirtschaftskammer fordert, dass der Einbau von Lkw-Abbiegeassistenten zumindest zu 80 Prozent durch die öffentliche Hand finanziert wird. Die Details sollen kommenden Dienstag bei einem von Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) einberufenen Lkw-Sicherheitsgipfel diskutiert werden.

Die Debatte war durch den Unfalltod eines neunjährigen Buben vor zwei Wochen in Wien ausgelöst worden. „Der Anlass ist ein sehr trauriger und es ist auch nicht das erste Mal. In den vergangenen Jahren sind ähnliche Unfälle passiert“, erklärte gestern der Unternehmer Helge Fahrnberger, der eine Petition für verpflichtende Abbiegeassistenten für Lkw gestartet hat. Diese fand bis gestern bereits mehr als 53.000 Unterstützer.

„Wir Transportunternehmen tragen die Forderung nach Abbiegeassistenten mit“, bekräftigte Davor Sertic, Obmann der Sparte Transport und Verkehr. Gegenwind aus seiner Branche erlebe er nicht, sagte Sertic. „Jeder ist auch um seine Kinder besorgt.“ Auch Fahrnberger sprach sich für die Unterstützung durch Steuergeld aus.

Bei den Abbiegeassistenzsystemen werden drei Typen unterschieden: Kamerasysteme, Kamerasysteme mit akustischem und/oder optischem Signal sowie Kamerasysteme mit Signalen und automatischer Bremsung. Die tatsächlichen Umbaukosten sind je nach Lkw bzw. System unterschiedlich und belaufen sich auf 1500 bis 3000 Euro je Fahrzeug. Der ÖAMTC erklärte gestern seine Unterstützung für die Petition. Zu klären seien allerdings noch rechtliche Fragen. Clubdirektor Oliver Schmerold sieht beim Thema toter Winkel auch Radfahrer und Fußgänger in der Pflicht: Diese müssten sensibilisiert werden. (APA, car)