Frankreichs Botschafter kehrt heute nach Rom zurück
Am 7. Februar wurde der französische Botschafter in Paris nach bilateralen Konflikten abgezogen. Neben dem EU-Budget hatte es Streit über die europäische Flüchtlingspolitik und das Rettungsschiff „Aquarius“ gegeben.
Paris – Frankreichs Botschafter in Italien soll noch am heutigen Freitag nach Rom zurückkehren. Das gab Europaministerin Nathalie Loiseau gegenüber dem Radiosender RTL bekannt. Der Botschafter war am 7. Februar abgezogen worden.
Frankreichs Regierung hatte Italien zuvor eine „inakzeptable Einmischung“ in die französische Politik vorgeworfen. Besonders hatte in Paris für Aufregung gesorgt, dass Italiens Vizepremier Luigi di Maio sich mit Vertretern der französischen Protestbewegung „Gelbwesten“ getroffen hatte. Weiters gibt es seit längerem Spannungen wegen der Flüchtlingspolitik und auch wegen eines Hochgeschwindigkeitszugprojekts zwischen den beiden Ländern, das Di Maios Fünf-Sterne-Bewegung verhindern will.
Was Frankreich besonders erzürnte: Im Jänner befand Italiens Vize-Premierminister Di Maio, dass Frankreich nur wegen seiner ehemaligen Kolonien eine Wirtschaftsmacht sei und sich dort immer noch als Kolonialherr aufspiele und die Migranten letztlich nach Europa treibe. „Bevor ihr uns moralisiert, befreit Afrika vom Neokolonialismus“, so der Sterne-Chef. Das erboste die Franzosen so sehr, dass sie die italienische Botschafterin ins Außenministerium einbestellten. (APA, Reuters)