Feller oder Matt? „Super Mario“ sucht in Aare seinen Nachfolger
Die Liebe zum schwedischen WM-Hang geht Manuel Feller und Michael Matt noch ab. Heute dürfen sich aber beide Tiroler Ski-Asse im Slalom neu verlieben.
Aus Aare: Roman Stelzl
Aare – Fünf Österreicher am Start und alle fünf sind gut für das Podest oder sogar den Sieg – bei keinem anderen Rennen der 45. Ski-Weltmeisterschaft in Aare ist die Erwartungshaltung höher als im Herren-Slalom am Sonntag (11/14.30 Uhr, live ORF eins).
Und mittendrin sind mit Manuel Feller und Michael Matt zwei Tiroler, die heuer beide schon am Weltcup-Stockerl standen. Einziger Wermutstropfen könnte ihre Beziehung zum (ab Sonntag wohl wieder eisigeren) WM-Hang sein. Während der Flirscher Matt trotz nicht ganz überzeugendem Auftritt im Team-Bewerb zumindest schon eine WM-Silbermedaille um den Hals hängen hat, fand sich der Fieberbrunner Feller im Riesentorlauf (Rang 15) so gar nicht zurecht.
Feller: „Mein Slalomschwung ist richtig schnell, wenn ...“
„Ich habe alles probiert, was möglich war. Ich finde mich hier irgendwie nicht ganz zurecht. Jetzt kann ich nur versuchen, dass es im Slalom besser klappt“, erklärte der 26-Jährige, der um seine Slalomkünste weiß. Für den Vizeweltmeister von St. Moritz 2017 gab es Anfang Jänner mit Rang zwei in Wengen (SUI) und Rang drei in Zagreb (CRO) die ersten Weltcup-Podestplätze überhaupt im Torlauf. Doch beim Mann zwischen Genie und Wahnsinn stehen diese zwei Top-Plätze vier Ausfällen in den letzten sechs Torläufen gegenüber.
„Mein Slalomschwung ist momentan richtig schnell, wenn mir die Bedingungen auch entgegenkommen“, ist sich Feller sicher, der wie Marco Schwarz seit heuer (vorerst exklusiv) auf eine neue „Wunderbindung“ setzt. Und er ergänzt: „Ich hoffe, dass es ein bisschen kälter wird, dass es nachzieht, dass wir in der zweiten Gruppe auch noch eine Chance haben, mitzureden. Alles andere liegt bei uns.“
Matt: „Ich habe wieder ein älteres Skimodell“
Und es liegt auch an Michael Matt. Der Olympia-Dritte von Pyeongchang 2018 hat noch eine Rechnung offen mit der Weltmeisterschaft. Vor zwei Jahren lag Matt als Halbzeit-Dritter hinter dem späteren Weltmeister Hirscher noch auf Medaillenkurs. Dann ging es mit der neunzehntbesten Laufzeit aber auf Rang acht zurück – Schwarz fiel von zwei auf sieben ab.
Der Ärger beim 25-jährigen Arlberger war anfangs groß. Nun sind das alles alte Geschichten, die egal sind. Ebenso wie die Bedingungen. „Bei mir waren die Schwankungen so extrem. Das ist jetzt wieder weg, ich habe wieder ein älteres Skimodell, das auf allen Verhältnissen super funktioniert“, erklärte Matt, der zu Weihnachten Dritter in Madonna di Campiglio (ITA) wurde.
Bruder Mario Matt, der immer wieder telefonisch für Tipps parat steht, zeigte vor, wie es geht. Bei der WM 2007 in Aare gewann er vor den noch aktiven Manfred Mölgg (ITA) und Jean-Baptiste Grange (FRA) seinen zweiten WM-Titel nach St. Anton 2001. Nun wäre es an der Zeit für einen Nachfolger.