Bezirk Kitzbühel

Keine Bühne in St. Johann für eine Graffiti-Szene

Das Holzhäuschen an der Ache wurde vor Weihnachten von Unbekannten mit Farbe beschmiert.
© Pali

Etliche Beschmierungen zur Weihnachtszeit sorgten für politischen Wirbel. In der Marktgemeinde will man den „Ball aber flach halten“.

Von Michael Mader

St. Johann i. T. –Große Aufregung gab es im Dezember des Vorjahres bei der parteifreien Gemeinderätin Claudia Pali und dem parteifreien Gemeindevorstand Heribert Mariacher: Unbekannte hatten in St. Johann eine Bank, Teile einer Straßenlampe und einen Mülleimer mit goldener Farbe bemalt sowie unter anderem ein Holzhäuschen, bei dem der Pegelstand der Ache gemessen wird, beschädigt und beschmiert. Das wiederum war für die beiden Anlass genug, ihre Forderung nach einer eigenen Ortspolizei zu wiederholen. Bürgermeister Stefan Seiwald wollte damals in den entsprechenden Ausschüssen ein „Gesamtpaket erarbeiten lassen“, damit so etwas nicht mehr vorkomme.

Die Obfrau des Kulturausschusses, Gemeinderätin Christine Gschnaller (Junge und unabhängige St. Johanner), zog ein Resümee von der letzten Ausschusssitzung: „Der Vandalismus in St. Johann ist sehr gering, wir sollten das nicht so hochspielen.“ Es gebe auch keine richtige Graffiti-Szene in St. Johann. Das bestätigte auch Gemeinderätin Andrea Hauser (ÖVP). Am besten wäre es, gar nicht darauf zu reagieren. Würde man einen eigenen Platz für Graffiti in St. Johann zur Verfügung stellen, würde das nur Sprayer aus anderen Orten anziehen, hieß es in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Dem schloss sich auch Gemeinderat Peter Wallner (Soziale Liste) an: „Ich verfolge das schon seit 30 Jahren, das war schon viel schlimmer.“ Das wiederum ärgerte Mariacher: „Ich gratuliere euch, ihr könnt ein Thema wirklich schönreden. Die Beschädigungen gehen auf Kosten aller, dem muss man Einhalt gebieten und die Täter rechtlich verfolgen.“

BM Seiwald betonte abschließend, dass es kein flächendeckend auftretendes Problem gebe, „aber Achtsamkeit wird weiterhin nötig sein“.

Achtsamkeit ist in St. Johann aber auch auf den Straßen ein Gebot: Um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu erhöhen und die Kultur einer gegenseitigen Rücksichtnahme zu fördern, stellen die Grüne­n St. Johann den Antrag auf Erstellung eines Verkehrskonzeptes. Es soll eine Übersicht bieten, wo im Gemeindegebiet Geschwindigkeitsreduktionen im Straßenverkehr sinnvoll wären. Gemeinderätin Mari­a Strele (Grüne) wusste etliche Vorteile aufzuzählen: „Die Lärmreduktion wäre beträchtlich. Von Tempo 50 auf Tempo 30 ist es gefühlt die Hälfte, auch Telfs hat innerort­s eine 30er-Zone, auch wenn der 40er zwischen den Ortstafeln gefallen ist.“ Der Feinstaub nehme ab, es werde nicht so viel Kohlendioxid ausgestoßen. Ein Verkehrskonzept wäre auch nicht so teuer. „Wer kann schon gegen diese Argument­e sein?“, antwortete Bürgermeister Seiwald und schlug schließlich vor, dass sich der Verkehrsausschuss mit der Thematik beschäftigen soll.

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