Felssturz

Valser Schutzkonzept soll acht Millionen Euro kosten

Aufgrund von Einsprüchen konnte nach dem großen Felssturz in Vals bislang nur ein provisorischer Schutzdamm errichtet werden.
© Gemeinde Vals

Nach dem Felssturz Ende 2017 in Vals schützt derzeit ein provisorischer Damm die Häuser. Bisher verhinderten Einsprüche eine Dauerlösung.

Vals –Es ist ein mehrstufiges Gesamtkonzept, das nach dem Felssturz in Vals vom 24. Dezember 2017 künftig Bevölkerung und Straßenverbindung vor Steinschlag und Lawinen schützen soll. Das von Land Tirol, Wildbach- und Lawinenverbauung und Gemeinde Vals entwickelte Projekt sieht vor, zusätzlich zu den geplanten Schutzdämmen, der Verstärkung der Steinschlagschutznetze und der Verlegung der L230 Valser Straße auch die Verbauung der Ultenlawine anzugehen.

„Um ein Mehr an Sicherheit für die Bevölkerung zu gewährleisten, haben wird das nach dem Felssturz erarbeitete Steinschlag-Schutzkonzept für die im Gefährdungsbereich liegenden Gebäude und die Landesstraße erweitert. In Ergänzung zu den bereits geplanten Schutzmaßnahmen werden wir im Anbruchgebiet der Ultenlawine eine Stützverbauung errichten“, erklärt Sicherheitsreferent LHStv. Josef Geisler. Der Valser BM Klaus Ungerank begrüßt das ergänzte Gesamtkonzept: „Das ist eine tolle Lösung, die wir Zug um Zug umsetzen werden.“

© Gemeinde Vals

Aufgrund von Einsprüchen zweier Grundeigentümer hat es bei der Umsetzung des Schutzkonzeptes Verzögerungen gegeben. Bislang konnte daher lediglich ein massiver provisorischer Damm zum Schutz der beiden vormals mit Panzersperren geschützten Häuser errichtet werden. Die Verstärkung der Steinschlagnetze konnte nicht durchgeführt werden, auch für die steinschlagsichere Verlegung der Straße in Richtung Süden fehlten aufgrund der Einsprüche die rechtlichen Voraussetzungen.

Nun soll wieder Bewegung in die Sache kommen: Morgen steht eine neuerliche Verhandlung mit den Grundeigentümern an. Die Schutzdämme und die Verlegung der Straße haben Priorität, liegen die erforderlichen Genehmigungen vor, wird das Land umgehend mit den Straßenbauarbeiten beginnen. Parallel dazu sollen heuer die Anbruchverbauung der Ultenlawine projektiert und die Finanzierungsverhandlungen geführt werden. Der Baubeginn für die Anbruchverbauung wird für 2020/2021 ins Auge gefasst. Die Gesamtkosten für das in mehreren Phasen umzusetzende Schutzkonzept liegen ersten Schätzungen zufolge bei rund acht Millionen Euro.

Eine Evaluierung aller möglichen Schutzmaßnahmen unter Beiziehung eines externen Experten hat die Notwendigkeit der Straßenverlegung bestätigt. Nicht empfohlen wird die Verlegung der Straße inklusive künstlicher Lawinenauslösung. Auch eine Tunnel- bzw. Galerielösung schneidet im Variantenvergleich schlechter ab. Damit würde man zu vergleichbaren Kosten lediglich die Landesstraße schützen. (TT)

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