„Xund‘s Vomp“: Wirtschaftskammer schweigt zu Vorwürfen
„Xund’s Vomp“ kämpft gegen den Verkehrslärm auf der A12 an. Dass die WK Tirol geplante Fahrverbote ablehnt, ist für sie unverständlich.
Von Eva-Maria Fankhauser
Vomp –Der Ärger in Vomp ist groß. „Für einen normal denkenden Menschen ist das nur schwer nachvollziehbar“, sagt Gerhard Steinlechner von der Transitforum-Gruppe „Xund’s Vomp“. Er spricht von den Einwänden der Tiroler Wirtschaftskammer gegen die neuen Verkehrsbeschränkungen und Lkw-Fahrverbote des Landes. Wie berichtet hat die WK eine 14-seitige Stellungnahme abgegeben, in der sie mit dem sektoralen Lkw- und Nachtfahrverbot hart ins Gericht geht. Dass sich gerade die Wirtschaftskammer so dagegenstemme, kann Steinlechner nicht verstehen.
Ihm gehe es aber nicht nur darum, dass die WK durch die geplanten Euroklasse-Fahrverbote des Landes keine signifikante Verbesserung der Luftschadstoffsituation im Inntal sehe, sondern vor allem auch um den Lärm. Dieser Faktor werde laut ihm vernachlässigt – und das, obwohl er klar zu messen ist. „Die Verringerung der Fahrten mit 40-Tonnern durch das Inntal und Wipptal kann wohl eher nicht als ,Fehlgriff‘ oder ,Überreaktion‘ dargestellt werden“, sagt der Vomper. Immerhin gehe es um die Gesundheit vieler Anrainer an der Inntalautobahn oder den viel befahrenen Seitentälern. Ihm fehle das Verantwortungsgefühl gegenüber den nächsten Generationen.
Schweigen. Das scheint die Devise der Wirtschaftskammer zu sein. Trotz mehrfacher Anfrage seitens der Tiroler Tageszeitung war man nicht bereit, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Auch andere Fragen zum Thema Verkehr und Lärmbelastung blieben unbeantwortet. Laut Kommunikations-Leiter der WK Tirol, Peter Sidon, sei es derzeit zu früh, um etwas sagen zu können. Man verweise auf laufende Abstimmungsprozesse und Gespräche mit den Zuständigen des Landes Tirol. „Sobald konkrete Ergebnisse erarbeitet sind, werden wir diese auch kommunizieren“, teilt Sidon auf neuerliche Anfrage mit.
Steinlechner glaubt, dass die Wirtschaftskammer ihre „eigentliche Aufgabe“ – die Stärkung der Tiroler Wirtschaft – für die Frächter in den Hintergrund stelle. „Viele der Tiroler Klein- und Mittelbetriebe, aber auch der Tourismus und die Bauern, haben nichts vom Lkw-Transit“, sagt Steinlechner. Im Gegenteil: Er sieht jede Menge Nachteile für die Tiroler Wirtschaft. Angefangen von staubedingten Wartezeiten auf der Autobahn bis hin zu steigenden Kosten für Unternehmer für gewerbliche Auflagen zur Lärm- und Schadstoffreduktion.
Die Gruppe „Xund’s Vomp“ hoffe nun, dass die Landtagsabgeordneten sich nicht beirren lassen und die geplanten Verkehrsbeschränkungen trotz Einspruchs der WK durchziehen.