Asfinag baut für 1,2 Mrd. Euro, drei neue Tempo-140-Strecken
Die Asfinag nahm 2018 2,2 Mrd. Euro Maut ein. Tempo 140 verursacht laut Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) kaum höhere Schadstoffe.
Wien –Der heimische Autobahnbetreiber Asfinag profitiert vom zunehmenden Verkehr auf den österreichischen Straßen. Im Jahr 2018 nahm die Asfinag rund 2,2 Milliarden Euro über die Autobahnmaut ein. Heuer sollen davon 1,2 Milliarden in den Bau und die Sanierung von Autobahnen und Schnellstraßen sowie mehrere Tunnelprojekte zurückfließen.
Rund 700 Millionen davon fließen in den Neubau von Strecken und zweite Tunnelröhren sowie Erweiterungen für mehr Kapazitäten. Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) sieht einen „wichtigen Impuls für die Bauwirtschaft“. Die Investitionen würden für Wachstum, Beschäftigung, Verkehrsentlastung und mehr Verkehrssicherheit sorgen. Jeder zweite Euro werde in Verkehrssicherheit fließen.
In Tirol ist der Vollausbau des Perjentunnels eines der größten Asfinag-Projekte. Ab März 2020 sollen beide Röhren des Tunnels befahren werden können und im Falle der Sperrung einer Tunnelröhre keine Umleitungen mehr durch Ortsgebiete nötig sein. Zudem werden auf der A12 der Milser Tunnel und die Kiefersfeldener Innbrücke saniert sowie der Autobahnabschnitt zwischen Wilten und Innsbruck-West in Schuss gebracht. Zwischen Kufstein/Ebbs und Wiesing werden heuer neue Lärmschutzwände errichtet, um die Anrainer vor dem Verkehrslärm zu schützen. Zudem werde in die Sicherheit des Lkw-Verkehrs investiert. So sollen unter anderem an der Inntalautobahn Lkw-Parkplätze mit „modernsten Stellplätzen“ ausgestattet werden, um den Lastwagenfahrern zu ermöglichen, ihre Ruhezeiten einzuhalten, wie es von Seiten der Asfinag heißt.
Insgesamt werde die Asfinag bis 2024 8,1 Milliarden Euro investieren. Mit den Bauarbeiten soll „der Mensch vom Verkehr bestmöglich entlastet werden“, sagte Asfinag-Chef Hartwig Hufnagel.
Zufrieden zeigte sich Hofer mit ersten Auswertungen an den Tempo-140-Teststrecken in Nieder- und Oberösterreich. So habe sich die Durchschnittsgeschwindigkeit nur um einen bis drei Kilometer pro Stunde erhöht. Die Abgase NOx und CO2 hätten sich um „ein bis zwei Prozent“ erhöht. „Beim Lärm gab es keine Erhöhung“, sagte der Minister, der auch „bei der Sicherheit keine Auffälligkeiten“ feststellen konnte.
Bereits im April will Hofer weitere Tempo-140-Teststrecken präsentieren. Welche Autobahnabschnitte das sein werden, wollte Hofer vorab noch nicht sagen.
Auch die geplante Erhöhung des Tempos beim Lkw-Verkehr in der Nacht von 60 auf 70 Kilometer pro Stunde verteidigte Hofer. „Die Umweltbelastung ist bei 60 höher als bei 70. Auch das Risiko von Auffahrunfällen ist höher. Deshalb versuchen wir eine sanfte Erhöhung.“ (ecke)