Radsport

Zurück auf dem Rad: Die Welt ist wieder eine Scheibe

Nicht nach Wunsch verlief der Auftakt für Patrick Gamper: Der Tiroler stürzte in Antalya in einen Bach und verpasste das Zeitlimit.
© Brian Hodes/Cor Vos

Tirols Rad-Asse nehmen Fahrt auf: Daniel Federspiel startet eine Reise ins Ungewisse, die großen Talente um Gall, Gamper und Brkic haben viel vor.

Von Roman Stelzl

Innsbruck — Die verregnete Tour of Antalya war am Wochenende nicht nur Auftakt, sondern mehr noch Härtetest. „Das war unglaublich gefährlich!", befand Benjamin Brkic, der neben Markus Wildauer und Parick Gamper heuer erstmals in die Pedale trat. Es sollte aber nur ein Vorgeschmack auf das sein, was auf Tirols Rad-Asse zukommt. Denn die haben viel vor sich.

Daniel Federspiel: Der Imster hat so gut wie keine Erfolge auf dem Straßenrad vorzuweisen. Und dennoch bewegt seine sportliche Geschichte: Der Mountainbike-Eliminator-Weltmeister wagt mit 31 Jahren den Wechsel auf die Straße. Chancenlos? Oder Sport-Märchen? Das renommierte Team Vorarlberg Santic will das herausfinden — und sichert sich Publicity und Fan-Tross des Volksschul-Hausmeisters. „Es gibt wenige so starke Sprinter in Österreich. Wenn den meisten der Saft ausgeht, kann er nachlegen. Jetzt muss er Rennpraxis sammeln", sagt Team-Manager Thomas Kofler.

Federspiels Premiere wartet am Sonntag beim Grand Prix auf Rhodos. Ihr Debüt bei den Vorarlbergern geben heuer auch der Kufsteiner Maximilian Kuen (Kofler: „Ein sehr aktiver Fahrer, den jeder im Team haben will") und der Weerberger Daniel Knapp („Wenn er in Form ist, erwarten wir uns viel von ihm").

Patrick Gamper: Nach einem Jahr beim spanischen Trek-Farmteam Polartec-Kometa bestreitet der 22-jährige Münster sein letztes Nachwuchs-Jahr beim U23-Rennstall Tirol Team. Wohlwissend, dass für den WM-Starter nur Ergebnisse zählen. „Ich will Profi werden und Rennen gewinnen", gibt Gamper ehrgeizig vor. Im Innsbrucker Rennstall spielt seine Klasse die Musik — mit den Brüdern Mario und Florian Gamper (Zwillinge) gibt es zwei weitere Rohdiamanten. Doch der Auftakt bei der Tour of Antalya war weniger gut: Patrick Gamper stürzte auf Etappe drei in einen schmutzigen Bach („Richtig eklig") und verpasste das Zeitlimit.

Markus Wildauer: Der Zeitfahr-Spezialist aus Schlitters holte im Vorjahr Bronze bei der U23-EM — doch seine Rolle als Geheimfavorit bei der Heim-WM endete auf Rang 34. Nun steht das 20-jährige Riesentalent weiterhin für das Tirol Team am Start. Seine Zukunft soll eine goldene sein.

Felix Gall: Das gilt auch für den Osttiroler Junioren-Weltmeister von 2015. Der 20-Jährige aus Nußdorf-Debant startet in sein drittes Jahr beim Farmteam des World-Tour-Rennstalls Sunweb. „Ich fühle mich gut, habe viel auf dem Rad trainiert", sagt Gall. Rang 14 bei der Tour de l'Avenir 2018 sowie Rang vier bei der Tour de Savoie Mont Blanc untermauern die Stärke. Los geht es für ihn am 14. März in Istrien.

Benjamin Brkic: Für den Stubaier Bergspezialisten tun sich beim neuen Team (Felbermayr Wels) große Chancen auf. „Es gefällt mir sehr gut, hier kann ich mich entwickeln", sagt der 22-Jährige, der kommende Woche in Kroatien startet. Sein erstes Highlight wie für viele: Tour of the Alps (22. bis 26. April).