Opposition bleibt dabei: Öffi-Ticket für 365 Euro
Die zweite Stufe der Öffi-Tarifreform sollte die geforderte Senkung des Jahresticketpreises bringen, so Liste Fritz und SPÖ. FPÖ warnt vor Sparkurs bei Linien.
Innsbruck –Mit 1. April soll die zweite Stufe der Tarifreform im öffentlichen Personennahverkehr in die Umsetzung gelangen. Neben dem bereits seit Langem geforderten, systemübergreifenden Online-Ticketshop verspricht die zuständige LHStv. Ingrid Felipe (Grüne) auch Verbesserungen für Gelegenheitsfahrer. Das tirolweite Jahresticket soll unter 500 Euro (derzeit: 490 €), das Regionsjahresticket unter 400 Euro (380 €) bleiben, die TT berichtete.
Die Opposition im Landtag will sich damit nicht abspeisen lassen. Allein die massiv gestiegenen Verkaufszahlen bei den Jahrestickets wären Anlass genug, die Öffi-Tickets weiter zu vergünstigen, fordert Liste-Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider. Und erinnert Felipe hierfür an das 365-Euro-Jahresticket. Immerhin vor Jahren auch eine grüne Forderung. Dass nun stattdessen offenkundig eine – wenn auch kleine – Teuerung als schwarz-grüner Erfolg verkauft werden soll, sei weder kreativ noch mutig, sagt die Liste-Fritz-Frontfrau: „Luxemburg zeigt mit seinen Gratis-Öffis vor, wie man eine mutige Vorreiterrolle einnimmt.“
Dass der Zugang zur Mobilität auch eine soziale Frage und daher auch eine Preisfrage sei, betont SP-LA Philip Wohlgemuth: „Deshalb wäre auch ein 365-Euro-Jahresticket weiterhin wünschenswert.“ Dass das Land die Öffis dekarbonisieren will, sei gut, sagt Wohlgemuth. Dennoch gelte es, die Mobilitätswende nicht erst 2035/40, sondern jetzt konkret anzugehen. Und das heißt für den SP-Mann vor allem eines: Ausbau des Angebots: „Wir haben immer noch Regionen im Land, wo im Wintertourismus die Verbindungen besser als im Sommertourismus sind.“
Öffi-Linien sind auch das Stichwort für FP-Verkehrssprecherin Evelyn Achhorner. Günstige Öffi-Tarife bezeichnet sie zwar als erfreulich, sorgt sich aber über deren Finanzierung: „Dieses System ist langfristig nicht finanzierbar. Außer man macht Einschnitte beim VVT und weniger frequentierten Linien.“ Dass diese herhalten könnten, um die Kosten der Tarifreform zu minimieren – diese Angst treibt Achhorner um. Von Felipe erwartet sie sich „klare Fakten“. (mami)