Opposition und Regierung in Nicaragua bereiten Friedensdialog vor

Managua (APA/dpa) - Vor der Wiederaufnahme eines Friedensdialogs in Nicaragua hofft die zivile Opposition auf Unterstützung der Vereinten Na...

Managua (APA/dpa) - Vor der Wiederaufnahme eines Friedensdialogs in Nicaragua hofft die zivile Opposition auf Unterstützung der Vereinten Nationen (UNO) und der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS). Vorgeschlagen werden solle, dass beide Organisationen die Gespräche als Garantiemächte unterstützen könnten, zitierte die Tageszeitung „La Prensa“ am Dienstag Vertreter der Opposition.

Am Mittwoch sollten die Regierung unter dem autoritären Präsidenten Daniel Ortega und das Oppositionsbündnis aus verschiedenen zivilen Organisationen wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren. Im vergangenen Jahr waren bereits zwei Anläufe eines Dialogs zwischen beiden Seiten gescheitert. Ortega warf zudem Vertreter der OAS und der UN aus dem Land.

Die Vizepräsidentin des mittelamerikanischen Lands, Ortegas Ehefrau Rosario Murillo, erklärte, man werde sich auf dem Weg zum Frieden vor allem auf Gott und den Heiligen Geist verlassen. Alles liege in den Händen Gottes, teilte Murillo über das Regierungsportal „El 19 Digital“ mit.

Die Krise in Nicaragua dauert seit fast einem Jahr an. Im April hatten Menschen begonnen, gegen eine geplante Sozialreform der Regierung zu demonstrieren. Die Reform wurde zwar zurückgezogen, die Polizei und regierungsnahe Schlägertrupps griffen jedoch die Protestierenden an. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen wurden seither mindestens 500 Menschen getötet. Hunderte sind in Haft oder verschwunden.