Mordkommission ermittelt

Verbrechen vermutet: 15-Jährige in Berlin seit neun Tagen vermisst

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Unter Hochdruck sucht die Berliner Polizei nach einem 15-jährigen Mädchen. Weil inzwischen ein Verbrechen nicht mehr ausgeschlossen werden kann, ermittelt die Mordkommission. Inzwischen gibt es gut 60 Hinweise aus der Bevölkerung. Eine heiße Spur fehlt aber noch.

Berlin – Seit neun Tagen ist die 15-jährige Rebecca aus Berlin spurlos verschwunden, und die intensive Suche der Polizei führte bisher zu keinem Erfolg. Immer größer wird die Sorge der Eltern und der Öffentlichkeit, dass das Mädchen einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein könnte.

Rebeccas Vater ist jedenfalls davon überzeugt: „Wir vermuten, dass sie jemanden treffen wollte“, sagt er dem „Berliner Kurier“. Ihr Verhalten sei ungewöhnlich. „Sie rief immer an – auch wenn sie sich nur ein paar Minuten verspätet hat“, so Bernd Reusch. Er glaubt, dass seine Tochter gegen ihren Willen irgendwo festgehalten werde.

Mann der Schwester zweimal ergebnislos befragt

Bis Mittwochmorgen sind 60 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, ob eine heiße Spur darunter ist, ist unklar. Aber neue Details rund um Rebeccas Verschwinden wurden bekannt. Die 15-Jährige hatte die Nacht zum 18. Februar bei einer älteren Schwester verbracht. An dem Montagmorgen hätte sie um 9.50 Uhr in ihrer Schule in der Fritz-Erler-Allee zum Unterricht erscheinen müssen. Sie verließ jedoch die Wohnung schon um 7.15 Uhr – ungewöhnlich früh, sagt ihr Vater. „Sie steht eigentlich nicht so gerne früh auf.“

Laut „Berliner Kurier“ kam der 27-jährige Mann ihrer Schwester um sechs Uhr morgens von einer Firmenfeier nach Hause. Als er um 8.30 Uhr nach dem Mädchen schauen wollte, war sie bereits weg, sagt er. Sie habe eine Fleecedecke mitgenommen. Ihre Wechselwäsche und Zahnbürste ließ sie andererseits in der Wohnung ihrer Schwester. Dass der Mann ihrer Schwester etwas mit dem Verschwinden zu tun hat, schließt Rebeccas Familie aber aus. Er sei von den Mordermittlern zweimal ergebnislos „ordentlich durch die Mangel genommen worden“, heißt es.

Kurz vor Verschwinden noch auf WhatsApp geschrieben

Inzwischen habe die Polizei die Daten des WLAN-Routers in der Wohnung ausgelesen. Demnach verschickte Rebecca kurz vor ihrem Verschwinden „mindestens eine Nachricht von ihrem Handy“. Danach wurde ihr Handy ausgeschaltet. „Wir sind sicher, dass sie nicht weggelaufen ist“, beharrt ihr Vater laut der „Bild“-Zeitung. . Seine Tochter sei zuverlässig und melde sich jedes Mal telefonisch, wenn sie sich verspäte.

Rebeccas Mutter sagte im Sender RTL: „Sie ist einmal später gekommen, da war ich schon aufgelöst. Sie sagte: „Mama, es tut mir so leid.“ Und dann hat sie wirklich immer sofort angerufen. Das würde sie uns nicht antun, einfach eine Woche wegbleiben.“

Offenbar Streit in der Schule

In der Schule jedenfalls kam Rebecca nie an. Die Aussagen zu dem Umfeld von Rebecca sind widersprüchlich. Rebecca ist beliebt, hat einen großen Freundeskreis, heißt es an ihrer Schule. Ganz anders erzählt es ihr Vater: Es soll Streit mit Mitschülern gegeben habe, so dass Rebecca viele Fotos aus ihrem Instagram-Profil gelöscht haben soll und die Schule wechseln wollte.

Seit Freitag ermittelt eine Mordkommission in dem Fall im Stadtteil Britz im Bezirk Neukölln. Zwar lagen keine Anhaltspunkte für ein Verbrechen vor, aber es könne auch nicht mehr ausgeschlossen werden, „dass das Mädchen einer Straftat zum Opfer gefallen ist“, hieß es.

#findbecci: Familie sucht fieberhaft

Neben der Polizei versuchen auch Familienangehörige von Rebecca, irgendeinen Hinweis zu finden. Bei Instagram und Facebook bittet eine ältere Schwester seit Tagen um Hilfe. Am Dienstagnachmittag wollte sie Flugblätter am U-Bahnhof Rudow in Bezirk Neukölln verteilen und forderte zur Teilnahme und Unterstützung auf. „Becci, wir finden dich. Egal, wo du jetzt bist“, schreibt die Schwester unter dem Hashtag „findbecci“ bei Instagram.

Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise, sie hatte Fotos von Rebecca und einigen Kleidungsstücken, die sie morgens am Tag ihres Verschwindens trug, veröffentlicht. Das Mädchen ist nach Polizeiangaben 1,70 bis 1,80 Meter groß, schlank und hat braunes schulterlanges Haar mit blonden Strähnen. Sie wirkt deutlich älter als sie ist, etwa 15 bis 18 Jahre alt. Zuletzt trug sie wohl eine rosafarbene Plüschjacke, einen weißen Kapuzenpulli mit der Aufschrift „Rap Monster“, blaue Jeans mit Rissen und schwarz-weiße Sportschuhe. Bei sich hatte sie eine große beige-rosafarbene Handtasche und einen roten Rucksack. (tst)