Tirol im Faschingsfieber: Wo am Wochenende gefeiert wird
In vielen Tiroler Orten übernehmen die Narren auch am Wochenende das Zepter und lassen es krachen. Die schönsten Bilder vom bunten Treiben bis jetzt und die Event-Tipps zum großen Faschingswochenende.
Innsbruck – In Tirol regiert seit Donnerstag der Unsinn: Zum Höhepunkt der fünften Jahreszeit ziehen Faschingsumzüge durch die Dörfer, Bälle werden gefeiert und ganze Orte stehen kopf. Auch am Freitag, Samstag, Sonntag und Rosenmontag lässt man den Fasching noch einmal richtig hochleben. Eine Auswahl der buntesten Veranstaltungen landauf und landab.
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In Reutte, Schwaz und Jenbach dem Unsinn verpflichtet
Traumwetter bescherte dem Unsinnigenumzug in Reutte Massenbesuch. Entlang des Ober- und Untermarkts säumten Tausende Zuschauer die Straßen, um knapp 50 maskierte Gruppen zu beklatschen.
Kleine Taucher, kunterbunte Monster und quietschgelbe Giraffen machten hingegen am Donnerstagvormittag die Schwazer Straßen unsicher. Die rund 125 Kinder waren unterwegs zum Stadtplatz, wo sie den Startschuss für den Unsinnigen Donnerstag abgaben. Um 14 Uhr luchste die Narrenbürgermeisterin Verena die I. schließlich BM Hans Lintner den Stadtschlüssel ab und ließ die Bezirkshauptstadt kopfstehen.
Bei Karneval-in-Rio-ähnlichen Temperaturen hallte in Jenbach der Tengl-Tengl-Ruf durch die Gassen. Ebenso wie die Blasmusikklänge des 101-Dalmatiner-Rudels – angeführt von einer Hundedame, die Alt-BM Wolfgang Holub sehr ähnlich sah. Ab Mittag war der Südtiroler Platz Treffpunkt aller Narren. Auf der großen Bühne rockte der Jenbacher Trachtenverein so cool, dass es fast zu schneien begann. Schließlich hieß das Vereinsmotto heuer „Hard Rock Café Jenbach“. Der Figl-Club Jenbach beeindruckte mit einer bis ins Detail perfekten Kostümierung samt Tanzchoreographie unter dem Motto „Lucky Luke“.
Imst übernahmen die Frauen, Landeck 220 Kinder und Guggamusik
Sieben, das ist schon eine mystische Zahl – und sie passte so richtig zur 7. Weiberfasnacht in Imst. Seit 2013 gehört die Imster Innenstadt am Unsinnigen Donnerstag den Frauen. Das ansonsten so männlich geprägte Imster Fasnachtswesen ist an diesem Tag verdreht. Da treten Salige, Bethen, Kreislerinnen, Hohepriesterin, Totenpaarl, Wolkenfrauen und andere Fabelwesen begleitet von Lärmmusik auf.
Turbulentes Treiben herrschte am Unsinnigen auch im Stadtzentrum von Landeck: 220 kleine Narren aus den Kindergärten in Angedair und Bruggen zogen begeistert durch die Malserstraße – begleitet von einem Gugga-Ensemble der Stadtmusikkapelle. Endstation war der Stadtplatz beim Kino, wo die Kinder zu Disco-Rhythmen tanzten und Faschingskrapfen genossen.
Muller und „Faschingsgschnas“ am Freitag
„Mullerschaug‘n“ in Aldrans: Den letzten Freitag im Fasching hat sich Aldrans als Tag auserkoren, um die bunteste Zeit des Jahres mit den traditionellen Figuren der Region zu feiern. Die Mullergruppen des Dorfes und der Umgebung präsentieren sich ab 19 Uhr im Gemeindezentrum beim großen Aldranser „Mullerschaug‘n“. Vorher treiben sie auf den Straßen ihr Unwesen, kommen dann in den Ballsaal und führen ihre wunderschönen alten Masken und Tänze vor.
Rapid-Gschnas im Volkshaus Lienz: Zum bereits 11. Mal veranstaltet der Sportclub Rapid Lienz das bekannte „Faschingsgschnas“ im Volkshaus Lienz. Für Stimmung sorgen neben den Lienzer Faschingsverrückten die „Dolomitenbanditen“ mit ihrer Musik. Im Laufe des Abends werden dann die originellesten Verkleidungen prämiert und tolle Tombolapreise verlost. Das „Gschnas“ startet um 20 Uhr, der Eintritt an der Abendkasse beträgt 8 Euro.
Am Samstag wird das Tanzbein geschwungen
Faschingsumzug in Kematen: Die „Kemater Hiat“ veranstalten heuer wieder einen großen Umzug mit mehr als zehn verschiedenen Gruppen. Im Dorf gibt es sowohl bei der Volksschule als auch vor der Kirche einen Aufführungsplatz, auf dem von der „Stadtgarde Schautanz Gruppe Innsbruck“ bis hin zu den „Kemater Tuifl“ alle Mitwirkenden ihr Können zeigen. Der Umzug beginnt um 14 Uhr, im Anschluss steigt im Gemeindesaal eine Faschingsparty mit Chrisi DJ und „High Voltage“.
Feuerwehr-Faschingsball in Oberperfuss:
Wie jedes Jahr lädt in Oberperfuss die Freiwillige Feuerwehr zum großen Maskenball in den Mehrzwecksaal der Volksschule. Aufspielen werden diesmal die „Zillertaler Haderlumpen“ und danach wird DJ Falza an den Turntables für beste Stimmung sorgen. Ein weiteres Highlight des Abends ist der Auftritt der Faschingsgilde Oberperfuss. Fehlen darf natürlich auch die Tombola nicht, und auch hier werden die schönsten Masken des Abends prämiert.
Faschingsball der „Zirler Türggeler“: Seit über 40 Jahren rücken in Zirl zur Faschingszeit die so genannten „Türggeler“ aus. In Kostümen aus Maisblättern – „Flitschen“ – und einem Hut, der mit Tausenden Maiskörnern bestückt ist – symbolisieren sie den Frühling. Ihr Tanz stellt das bäuerliche Jahr dar und wird von der Türggelermutter mit der Ziehorgel begleitet. Am Samstag ab 20 Uhr lädt der „Türggeler“-Verein im Veranstaltungszentrum von Zirl zum großen Faschingsball.
Faschingsball Kartitsch: In Kartitsch in Osttirol ist der Ball der Landjugend ein alljährliches Faschingshighlight. Für die schönsten und aufwendigsten Kostüme gibt es einen Preis, gewinnen kann man außerdem bei der großen Tombola. Für Partylaune sorgt die Band „Unterland Power“, Ballbeginn ist um 20 Uhr.
Wampeler und Huttler am Sonntag
Axamer Wampelerreiten: Das Ringen zwischen Winter und Frühling – das symbolisiert der Kampf zwischen den Reitern und berühmten „Wampelern“, der als Veranstaltungshöhepunkt der Region am Sonntag in Axams ausgetragen wird. Zum Glück fallen die Wampeler weich, wenn sie auf den Rücken geworfen werden, denn ihre namensgebende „Wampe“ aus Heu gibt ihnen Polsterung. Auch andere außergewöhnliche Figuren wie Tuxer, Flitscheler, Nadln, Buijazzln und Altboarische Paarln sind beim großen Umzug in Axams mit von der Partie und werden ihrem Titel, seit 2016 zum UNESCO Kulturerbe zu gehören, alle Ehre machen. Beginn des Umzugs ist um 12.30 Uhr auf dem Dorfplatz.
Faschingssonntag in Igls mit den „Scheinheiligen“: Ein Gremium des Schuhplattlervereins Vill-Igls verbirgt sich hinter dem Namen „Die Scheinheiligen“ und hat es sich zur Aufgabe gemacht, den letzten Sonntag im Fasching in Igls zu organisieren und für die Zuschauer unvergesslich zu machen. In Igls und Vill sind es die bekannten „Huttler“, die die Riege der Faschingsfiguren im Umzug anführen. Dazu zählen traditionell das Hexen-Paar, die Bären, die Schianen, die Plattler, Zottler und der Bajazzo. Eine Igler Besonderheit ist das Meckipaar, ein Igel-Pärchen, das durch die Volksschule Igls und den Schnitzer „Raindl“ ins Leben gerufen wurde. Der Umzug beginnt um 13.30 Uhr, im Anschluss gibt es zum Faschingskehraus Live-Musik im Ägidihof.
Faschingsparty der Brauchtumsgruppe Rinn: Beim Musikpavillon in Rinn lassen es die Muller und Hexen der Brauchtumsgruppe noch einmal in dieser Saison krachen. Um 19 Uhr beginnt die Party, um 20 Uhr treten die Gruppe auf.
Bälle am Rosenmontag
Rosenmontagsball in See: Im Trisannasaal in See wird heuer wieder zum Rosenmontag aufgetanzt. Die Band „Connection 3“ spielt die Musik dazu, wer vollmaskiert kommt, bezahlt keinen Eintritt. Bei der großen Tombola gibt es 20 Hauptpreise und auch die Maskenprämierung fehlt nicht.
Rosenmontagsball der Musikkapelle Sillian: Auch im Kultursaal von Sillian wird der Rosenmontag gefeiert. Der Ball wird um 21.13 Uhr offiziell mit der Faschingsbrass und dem Grafenpaar eröffnet, zwei Stunden später werden auch hier die schönsten Masken prämiert. Für Tanzstimmung sorgen der Landfunk Tirol und DJ Rcik Cue.
Am Faschingsdienstag feiert Innsbruck
Erst am allerletzten Tag lässt die Landeshauptstadt traditionell den Fasching so richtig hochleben. Das bunte Treiben findet vorwiegend in der Innsbrucker Altstadt statt, wo auch heuer mit Live-Musik, Schminkstation, Zirkuszelten und unzähligen originell maskierten Feierwütigen der Nachmittag begangen wird. Mehr zum Grande Finale des Tiroler Faschings gibt es demnächst zu lesen. (TT/TT.com)