Ägypten

Lok in Kairoer Hauptbahnhof explodiert: mindestens 20 Tote

Die ausgebrannte Lokomotive am Kairoer Hauptbahnhof.
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Am Hauptbahnhof in Kairo raste eine Lokomotive in einen Betonblock am Ende der Gleise und explodierte. Mindestens 20 Menschen wurden in den Tod gerissen.

Kairo – Bei einem Zugsunglück am Hauptbahnhof von Kairo sind nach Angaben des ägyptischen Staatsfernsehens mindestens 20 Menschen getötet worden. Weitere 40 Menschen seien verletzt worden, hieß es am Mittwoch. Demnach sei eine Lokomotive mit hoher Geschwindigkeit in den Bahnhof gefahren und am Ende der Gleise mit einem Betonblock kollidiert.

Aufnahmen einer Überwachungskamera sollen das Unglück am Ramses-Bahnhof in der Kairoer Innenstadt zeigen. Auf dem Video, das im Internet verbreitet wurde, war zu sehen, wie eine Lokomotive gegen 9.30 Uhr Ortszeit gegen einen Begrenzungsblock am Ende der Gleise kracht. Einige Menschen auf dem angrenzenden Bahngleis springen noch zur Seite. Dann füllte eine Explosion den Bildschirm.

Die Polizei ließ den zentral gelegenen Bahnhof zunächst räumen. Fotos vom Unglücksort zeigten eine ausgebrannte Lokomotive und Waggons, die offensichtlich aus den Schienen gesprungen waren.

Auf Bildern und Videos, die unmittelbar nach dem Zwischenfall im Internet geteilt wurden, ist zudem eine große schwarze Rauchwolke über dem Bahnhof zu sehen. Auf den Bahnsteigen und Gleisen lagen demnach mehrere verkohlte Menschen. Außerdem ist zu sehen, wie es an mehreren Stellen im Bahnhof brannte und Menschen versuchten, brennenden Opfern mit Decken zu helfen.

Ägyptens Ministerpräsident Mustafa Madbuli besuchte den Bahnhof unmittelbar nach der Tragödie. „Wir werden keine Nachlässigkeit dulden“, teilte Madbuli mit. Der Generalstaatsanwalt übernahm die Ermittlungen.

In den vergangenen Jahren kam es zu mehreren schweren Zugunglücken in Ägypten. Im Juli vergangenen Jahres wurden 55 Menschen verletzt, als ein Zug südlich der Hauptstadt Kairo entgleist war. Im Februar starben mehr als zehn Menschen beim Zusammenstoß zweier Züge in der südägyptischen Provinz Al-Buhaira. Im August 2017 starben mehr als 40 Menschen bei einem Zusammenstoß in Alexandria. (APA/dpa)