Österreichische Familienunternehmen auch global erfolgreich
Sechs der 750 weltweit umsatzstärksten und inhaberkontrollierten Unternehmen kommen aus Österreich. 171 der erfolgreichsten Gesellschaften haben ihren Sitz in den USA.
Wien – Familienunternehmen aus Österreich mischen auch in der globalen Wirtschaft mit. Laut einem am Mittwoch veröffentlichten Ranking kommen sechs der 750 weltweit umsatzstärksten und inhaberkontrollierten Unternehmen aus Österreich, und zwar Novomatic, Porr, Alpla, Red Bull, Swarovski und Mayr-Melnhof Karton. Angeführt wird die Liste von Firmen aus den USA, dahinter liegen deutsche Familienunternehmen.
Die Studie wurde von der Prüf- und Beratungsgesellschaft PwC in Zusammenarbeit mit der britischen Online-Plattform Family Capital erstellt. 171 der erfolgreichsten Gesellschaften haben ihren Sitz in den USA. Das umsatzstärkste Familienunternehmen der Welt ist der US-Einzelhändler Walmart der Familie Walton. Unter den Top-US-Firmen sind auch Berkshire Hathaway von Warren Buffett sowie der Autobauer Ford. Aus Deutschland stammen 119 der erfolgreichsten Firmen.
Porr auf Platz 375
Das erste österreichische Unternehmen befindet sich mit dem Glücksspielkonzern Novomatic der Familie Graf erst auf Platz 347. Dahinter liegen der Baukonzern Porr (Rang 375) der Familie Ortner, der Vorarlberger Kunststoffverpackungsspezialist Alpla (Platz 450) von den Lehners und Red Bull (Platz 486) der Familien Mateschitz und Yoovidhya. Auf Platz 514 des Rankings befindet sich der Tiroler Kristallkonzern Swarovski, Schlusslicht unter den österreichischen Firmen ist auf Platz 626 Mayr-Melnhof Karton.
In den globalen Top-10 konnten sich Volkswagen (Familien Porsche und Piech), die Lidl-Mutter Schwarz Gruppe (Familie Schwarz) und BMW (Familien Quandt und Klatten) platzieren. Die Aldi-Gruppe der Familie Albrecht wird auf Rang 15 geführt.
Lokal verwurzelt, global erfolgreich
Auch beim Umsatz kamen die deutschen Familienunternehmen 2017 mit rund 1,3 Billionen Dollar (1,14 Billionen Euro) auf Rang zwei hinter den Nordamerikanern. Im Schnitt beschäftigen sie rund 35.000 Menschen, zusammen rund 4,1 Millionen.
„Ihr Erfolgsrezept liegt darin, dass sie global erfolgreich und lokal verwurzelt sind; dass sie langfristig und vorausschauend handeln und nicht auf kurzfristiges Wachstum setzen“, erklärte dazu der PwC-Mittelstandsberater Uwe Rittmann. Die Unternehmen benötigten aber politische Unterstützung, beispielsweise beim Ausbau der digitalen Infrastruktur, der Bildungslandschaft oder im Steuersystem.
Familienunternehmen im Sinne der Studie sind mindestens 20 Jahre alt. Bei einer Privatgesellschaft muss die Familie mindestens 50 Prozent der Stimmrechte halten, bei börsennotierten Gesellschaften 32 Prozent. Dies reicht nach Ansicht der Autoren in der Regel aus, um ein Unternehmen zu kontrollieren. (APA, dpa)