Regierung und Opposition nahmen Friedensdialog wieder auf
Nach Angaben der Menschenrechtsgruppe CPDH wurden Dutzende inhaftierte Oppositionsanhänger freigelassen.
Managua – In Nicaragua haben Regierung und Opposition ihren Friedensdialog wieder aufgenommen. Präsident Daniel Ortega traf sich mit Vertretern der Opposition auf einem Universitätscampus nahe der Hauptstadt Managua, wie der Unternehmerbund Cosep am Mittwoch mitteilte. Cosep gehörte der Oppositionsdelegation an.
Als Vermittler saß der Erzbischof von Managua, Kardinal Leopoldo José Brenes Solórzano mit am Tisch. Das mittelamerikanische Land steckt in einer tiefen Krise. Im April vergangenen Jahres kam es zu Unruhen, als Sicherheitskräfte Demonstrationen gegen später zurückgenommene Pensionskürzungen gewaltsam niederschlugen. Anschließend weiteten sich die Proteste auf das ganze Land aus. Sie richteten sich gegen den autoritären Regierungsstil Ortegas. Hunderte Menschen wurden nach Angaben von Menschenrechtsgruppen getötet.
Vor dem Dialog am Mittwoch wurden nach Angaben der Menschenrechtsgruppe CPDH rund hundert Oppositionsanhänger aus dem Gefängnis entlassen. Die Behörden machten keine Angaben. Angehörige veröffentlichten im Internet Fotos von jubelnden Freigelassenen vor dem Gefängnis La Modela bei Managua. Sie verließen den Ort laut CPDH in Kleinbussen. Viele schwenkten Fahnen und sangen die Nationalhymne. (APA/AFP)