VCT-Coach Jensen: „Überraschung kann nicht jedes Jahr gelingen“
Die Bundesliga-Volleyballerinnen vom VC Tirol starten morgen ins Viertelfinale gegen Post Wien – ein Gegner, der Erinnerungen weckt.
Von Sabine Hochschwarzer
Innsbruck –In der Volleyball-Bundesliga starten morgen die Meister-Play-offs, VC-Tirol-Trainer Michael Jensen gibt sich dennoch gelassen: „Wir haben zuletzt versucht, viel Spaß im Training zu haben. Wir können jetzt ohne Druck aufspielen und nur gewinnen.“ Mit verschiedenen Spielformen hielt der 36-Jährige die Laune hoch, vor dem ersten Viertelfinale („Best-of-three“-Serie) gegen die SG SVS Post Wien will er keinen Druck aufbauen. Das Ziel, dass sich die Spielerinnen weiterentwickeln, sei schon erreicht: „Damit bin ich sehr zufrieden. Jetzt gilt es, ruhig in die Play-offs zu starten.“
Morgen (Landessportcenter, 17.30 Uhr) steht die erste Partie an, die jüngste Begegnung mit Post Wien im Grunddurchgang liegt erst knapp zwei Wochen zurück – die zweite 1:3-Niederlage gegen den traditionell starken Klub aus der Hauptstadt in dieser Saison. „Das Spiel war eigentlich okay, wenn man aggressiv spielen will und noch unerfahren ist, macht man eben auch Fehler.“
Vor drei Jahren noch waren sich der VCT und Post erst im Finale um den Meistertitel begegnet. „Daran denke ich gerne zurück, wir waren so knapp dran, den Titel nach Tirol zu holen“, schwärmt Obfrau Therese Achammer vom damals überraschenden Erfolgslauf im März und April 2016. In den „Best-of-three“-Endspielen hatte man in der zweiten Partie noch ausgeglichen und musste sich schließlich erst im entscheidenden dritten Spiel mit Silber begnügen – dem bis heute größten Erfolg der Vereinsgeschichte.
Trainer Jensen kam erst ein Jahr später nach Tirol und schnauft angesichts der Frage nach einer möglichen Wiederholung tief durch: „Ich werde immer wieder darauf angesprochen, ob so etwas wieder möglich sei. Aber ganz ehrlich: Eine Überraschung kann nicht jedes Jahr gelingen, sonst wäre es ja keine Überraschung mehr.“
Das sei damals einfach ein total unglaubliches Saisonfinale gewesen, die Voraussetzungen wären nun allerdings gänzlich andere – zumal man aufgrund der Knieverletzung von Olivia Rusek (Patellasehne) eine Stamm-Angreiferin verletzt vorgeben muss: „Und ich werde den Mädchen jetzt sicher nicht diesen Druck machen, sie sollen ruhig und besonnen ins Play-off gehen.“
Chancenlos gegen die heuer vermeintlich übermächtige SG SVS Post Wien sieht sich Jensen aber nicht: „Selbst wenn ein Gegner besser, größer, stärker und routinierter erscheint, unschlagbar ist dennoch niemand.“ Es brauche jedenfalls eine gute Verteidigung, um zu zusätzlichen Angriffschancen gegen Wien zu kommen. Jensen: „Es liegt aber leider nicht allein in unserer Hand. Wenn Wien keinen guten Tag erwischen würde, wäre das schön.“