Im Aufstiegsrennen tickt die Uhr für die WSG Wattens
Die WSG Wattens streckt die Fühler heute (19.10 Uhr) im Heimspiel gegen Ried ganz klar in Richtung Bundesliga aus. Ein Sieg wäre mehr als nur die halbe Miete.
Von Alex Gruber
Wattens –Der Titelkampf in der zweithöchsten österreichischen Fußball-Liga wird heute womöglich ein gutes Stück weit im Wattener Gernot-Langes-Stadion entschieden. Denn gelingt dem Tiroler Tabellenführer ein Sieg, würde der Vorsprung auf Ried auf acht Zähler und bei einem Erfolg im Nachtragsspiel in Lafnitz (kommender Dienstag) möglicherweise sogar auf elf Zähler wachsen.
Mit dieser Hypothek reist Ried heute in die Kristallweltenmetropole an. Und auch mit dem Wissen, dass wohl nur eine baldige Rückkehr ins heimische Oberhaus den Profifußball im Innviertel nachhaltig sichern kann. Dafür wurde im Winter der Bundesliga-erfahrene Gerald Baumgartner (Mattersburg, Austria) in einer Doppelfunktion als Trainer und Sportlicher Leiter installiert und rüstete man am Transfermarkt im Angriff u. a. mit Patrik Eler nach. Der Ex-Wackerianer ist nach seinem Fehlen beim 1:1-Auftaktflop gegen Steyr, der den Druck auf die Oberösterreicher weiter erhöhte, eine Option.
Mit einem jungen Tiroler Goalie (Johannes Kreidl: „Das Match in Wattens wird was Besonderes“), Erstliga-erprobten Routiniers (Reifeltshammer, Ziegl, Schilling) wie Kreativspielern (Grgic, Wießmeyer) sind die Rieder bestückt, die richtige Mischung hat man in dieser Saison noch nicht wirklich gefunden. Dabei schenkte man der WSG in Runde zwei mit einem 2:1-Heimsieg die einzige Saisonniederlage ein. In der Folge zogen die Wattener aber davon.
„Die Mentalität wird im heutigen Match ein wesentlicher Faktor. Sie müssen gewinnen, wir wollen es mit der Leichtigkeit des Seins“, führt Wattens-Coach Thommy Silberberger aus. Der selbsternannte „Bauernbua aus Wörgl“ will Baumgartner mit „Bauernschlauheit“ austricksen. Angefangen von Torhüter-Kapitän Ferdl Oswald, Abwehrchef Ione Cabrera, Mittelfeldmotor Flo Toplitsch und Spielmacher Benni Pranter soll im Gernot-Langes-Stadion wieder ein Rad ins andere greifen. Die defensive Null hat Priorität. Und je länger die steht, desto mehr spielt es den Hausherren in die Karten. „Irgendwann müssen sie kommen“, sagt Silberberger, der auch auf die Qualität seiner Offensive setzt. Dass die Wattener seit 13. Feber (letzter Test in Spanien) kein Match in den Beinen haben, soll keine tragende Rolle spielen.