Reutte

„Ich packe an, wo man mich braucht“

Margit Petschnig mit ihrer ehemaligen Lehrerin Erika Osler und Helga Steinlechner (v. l.) vor dem Geschäft der Lebenshilfe in Reutte.
© Lebenshilfe

Margit Petschnig ist seit 22 Jahren in der Lebenshilfe und bringt sich auch mit 68 Jahren noch gerne dort ein.

Reutte –Arbeiten ist für Margit Petschnig eine Selbstverständlichkeit. Auch mit 68 Jahren arbeitet sie mit anderen im Speckbacherhaus der Lebenshilfe mit und möchte „hier weiterarbeiten, so lange es geht“. Obwohl sie seit einigen Jahren einen Rollator braucht, erledigt sie viele Aufgaben und ist eine große Stütze im Team. Ob im Café, im Verkauf oder bei der Wäsche – ohne Pause ist Margit bei der Arbeit. Und sie erinnert sich auch stets daran, was noch zu tun ist: mittwochs den Müll vor die Tür stellen, die Wäsche aus der Maschine holen oder beim Einkauf an die Müllsäcke denken. „Ich packe an, wo man mich braucht“, sagt sie. Stressige Momente nimmt sie mit Humor, Lebensfreude und Witz.

„Als ich ausgeschult wurde, hat es keine Lebenshilfe gegeben“, erinnert sich Margit an ihre Jugend. Damals arbeitete sie mit ihrer Mutter in Heimarbeit für die Reuttener Textilwerke. „Seit 22 Jahren bin ich in der Lebenshilfe. Ich mach die Wäsche, verkaufe oder decke auf“, zählt sie ihre heutigen Aufgaben auf und schätzt es, dass sie hier gebraucht wird. Wenn Bekannte, wie ihre ehemalige Lehrerin Erika Osler, ins Geschäft kommen, dann strahlt sie übers ganze Gesicht.

„Margit ist gern unter Leut’“, bestätigt auch ihre Schwester, mit der sie im selben Haus wohnt. Als Familienmensch liebt sie den Anschluss und kümmert sich liebevoll um Nichten und Neffen. „Vor zehn Jahren hätte sie sich das niemals zugetraut“, erklärt ihre Schwester, die eine positive Entwicklung beobachtet: „Margit ist in den letzten Jahren eigenständiger geworden. Da hat die Lebenshilfe viel dazu beigetragen.“ So erledigt die Frau aus Hinterbichl selbstständig kleine Einkäufe für die Familie, besorgt sich Spezial-Briefmarken für ihre Sammlung oder geht mit ihrer Assistentin shoppen. „Diese Dinge hat sie früher nicht gemacht“, meint ihre Schwester anerkennend. Für die Zukunft wünscht sich Margit nur eines: „g’sund bleiben“. (TT)

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