Müll trennen für den guten Zweck
91.880 Kilo Getränkekartons wurden im Bezirk Landeck gesammelt. Nauders war am fleißigsten. Der Erlös der Aktion geht an Kinder in Tschernobyl.
Von Matthias Reichle
Nauders –12.500 Kilo Getränkekartons – mit dieser Menge setzte sich die Gemeinde Nauders 2018 an die Spitze des Bezirks Landeck. Nirgends wurde so fleißig Müll getrennt. Der Verein Umweltwerkstatt kürt regelmäßig die Sammelsieger bei den Wertstoffen und speziell bei den Tetrapaks. „Nauders hat heuer nicht nur die Einzelwertung, sondern auch die Kombination gewonnen“, betont Umweltwerkstatt-Geschäftsführer Bernhard Weiskopf. Die Gemeinde hatte auch allgemein bei der Sammelqualität sowie der Sammelleistung die Nase vorn.
Im Bezirk Landeck wurden im vergangenen Jahr etwa 4,1 Tonnen Papier, 1,3 Tonnen Kunststoff, 2,4 Tonnen Glas, 4,2 Tonnen Biomüll und zwei Tonnen Sperrmüll getrennt. Das Besondere ist aber die Tetrapak-Sammlung. Insgesamt kamen dabei 91.880 Kilo zusammen. Das Ökoboxensammelsystem für Getränkeverpackungen, das österreichweit eingestellt wurde, hat nämlich im Bezirk überlebt. Der Erlös aus der Verwertung fließt einem guten Zweck zu. „Die Nauderer waren besonders fleißig“, kommentierte Umweltwerkstatt-Obmann Helmut Ladner das erfreuliche Ergebnis. „Dass man ein soziales Projekt unterstützt, soll zusätzliche Motivation sein, sauber zu trennen“, betonte auch der Nauderer Bürgermeister Helmut Spöttl.
Die Summe von 6367,20 Euro, die heuer zusammengekommen ist, geht an den Verein „Tirol hilft den Kindern von Tschernobyl“ von Ludwig Knabl. Er unterstützt nicht nur Projekte in der Ukraine, um verstrahlten Kindern zu helfen, seit vielen Jahren führt er auch eine Ferienaktion durch, um Betroffene nach Tirol zu holen. Er warnte davor, die schreckliche Katastrophe von Tschernobyl zu vergessen.
Viel Lob gab es für die fleißigen Nauderer Mülltrenner und auch für die Recyclinghofmitarbeiter rund um Gerald Waldegger.