Duell um Vizebürgermeister wurde knapp entschieden
Ex-Weltmeister Andreas Matt ist neuer Flirscher Vizebürgermeister. Er setzte sich mit 6:5 Stimmen durch. Zuschauer wurden ausgeschlossen.
Von Matthias Reichle
Flirsch –Die Flirscher Gemeinderäte machten es lieber unter sich aus: Mit drei Gegenstimmen wurden die Besucher vor die Tür des Sitzungssaals gesetzt, als es Mittwochabend darum ging, einen neuen Vizebürgermeister aus den eigenen Reihen zu finden. Die geheime Wahl fand im vertraulichen Teil statt. Bürgermeister Roland Wechner, der selbst keinen Kandidaten stellte, hatte mit Wortgefechten gerechnet.
Dann ging es aber schnell und ruhig über die Bühne. Nach rund zehn Minuten drang Applaus nach draußen. Die Gemeinderäte hatten sich nach dem Rücktritt von Werner Mungenast von der Liste „Lebenswertes Flirsch“ für einen Nachfolger entschieden. Und der heißt Andreas Matt. Der ehemalige Skicross-Weltmeister und Listenkollege von Mungenast hatte sich allerdings denkbar knapp gegen seinen Konkurrenten Wilfried Wechner von „Wir für alle“ durchgesetzt – mit 6:5, wie der Bürgermeister nach der Wahl verkündete.
„Vorn ist vorn“, kommentierte der ehemalige Profisportler danach. Seine Liste – mit vier Mandaten die Stärkste im Gemeinderat – hatte sich intern ausgemacht, während der Periode einen Wechsel zwischen Mungenast und Matt vorzunehmen. „Ich war am Anfang noch Ski fahren und konnte nicht gut den Vizebürgermeister machen. Ich war die halbe Zeit unterwegs“, erklärte er diese Entscheidung. Man habe allerdings nicht mit einem Konkurrenten gerechnet, gab er zu. Bei der konstituierenden Sitzung nach der Gemeinderatswahl 2016 war Mungenast der einzige Kandidat geblieben.
Nach der Wahl hatte Matt auch schon seine erste Aufgabe als neuer Vizebürgermeister zu erledigen. Er übernahm den Gemeinderat für die Entlastung des Bürgermeisters zum Abschluss der Jahresrechnung. Wechner verließ dafür den Saal. Matts erster Auftritt dauerte kaum eine Minute – der Beschluss wurde von den Mandataren einstimmig gefasst. „Das ging aber schnell“, kommentierte Wechner, als er zurückgerufen wurde.
Der Bürgermeister hatte vor der Wahl gegenüber der TT erklärt, dass er mit beiden Kandidaten zusammenarbeiten könne. „Das passt“, kommentierte er nach der Entscheidung. Ob Matt vorhabe, in drei Jahren als Bürgermeister zu kandidieren? „Das Thema lassen wird in Ruhe“, betonte dieser.