Gläubigerschutz

Insolvenz: Ungereimtheiten bei Immo-Firma in Wörgl

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Der insolvente Finanzdienstleister und Immobilienentwickler Capital & Immobilien Invest in Wörgl soll Geld von Investoren missbräuchlich verwendet haben.

Wörgl, Krems – Über das Vermögen der Capital & Immobilien Invest GmbH aus Wörgl wurde wie TT-Online berichtete am 14. Jänner 2019 beim Landesgericht Innsbruck ein Konkursverfahren eröffnet.Bis jetzt haben 154 Gläubiger Forderungen in Höhe von EUR 8,2 Millionen euro angemeldet.

Nun meldet der Gläubigerschützer Creditreform Ungereimtheiten, die im Zuge der Überprüfung durch den Masseverwalter zu Tage getreten sind. Zum einen wurde festgestellt, dass der Firmensitz zwar in Wörgl eingetragen ist, der tatsächliche Firmensitz ist allerdings in Krems in Niederösterreich. „Von dort werden auch die Geschäfte geführt“, so berichtet Stephan Mazal der Creditreform.

Investorengeld verschoben

Zum anderen wurden zur Finanzierung von Bauprojekten private Investorengelder eingesammelt. Vereinbarungswidrig wurden diese allerdings nicht grundbücherlich sichergestellt, sondern auch in andere Projekte gesteckt. In einem anhängigen Strafverfahren geht es um EUR 4,4 Millionen vereinnahmte Darlehen.

Seit 2013 wurden jedes Jahr beträchtliche Bilanzverluste erzielt. Fehlkalkulationen und niedrigere Verkaufspreise als erhofft, führten schließlich in die Insolvenz.

Bauprojekt soll Sanierung ermöglichen

Derzeit wird das Unternehmen durch den Insolvenzverwalter fortgeführt. Geplant ist die Rettung der Gesellschaft durch den Abschluss eines Sanierungsplans mit den Gläubigern.

Der beabsichtigte Sanierungsplan soll mit Hilfe des Bauprojekts Wildschönau umgesetzt werden. „Einige Investoren wollen weitere Gelder in das erfolgversprechende Wohnprojekt stecken, um ihre bereits investierten Mittel doch noch zurück zu bekommen.“, sagt Stephan Mazal von Creditreform. Die Nachfrage nach den bereits baubewilligten Wohnungen wird als gut eingeschätzt. (TT.com)