Silber in der Kombination: Gruber sorgt für nächste WM-Medaille in Seefeld
Der Salzburger musste sich nur dem Weltcup-Dominator Jarl Magnus Riiber aus Norwegen geschlagen geben. Für Franz-Josef Rehrl blieb nur “Blech“.
Seefeld - Auch im dritten Kombinationsbewerb haben Österreichs Kombinierer bei der Nordischen Heim-WM in Seefeld eine Medaille geholt. Ex-Weltmeister Bernhard Gruber musste sich am Donnerstag im Normalschanzenbewerb nur dem Norweger Jarl Magnus Riiber um 1,4 Sekunden geschlagen geben. Bronze ging an den Japaner Akito Watabe (+4,6 Sek.). Der Steirer Franz-Josef Rehrl (29,8) wurde Vierter.
Gruber hatte mit Rehrl bereits im Team-Sprint von der Großschanze Bronze geholt. "Das gibt es gar nicht, dass das jetzt wahr ist. Danke an alle, die mich unterstützt haben. Es ist so schön, unglaublich", betonte der 36-jährige Salzburger, der erst im letzten Moment die WM-Qualifikation geschafft hatte. Es war die bereits achte WM-Medaille (je drei Gold und Silber sowie zwei Bronze) für Gruber.
Rehrl, der mit Bronze im Großschanzenbewerb die erste Medaille für den ÖSV in Seefeld erobert hatte, war auch mit Platz vier "voll zufrieden" und freute sich für seinen ÖSV-Teamkollegen. "Berni war auf der Schanze schon bärenstark, und in der Loipe weiß man es sowieso, dass er es kann. Absolut verdient diese Medaille für ihn", meinte der 25-Jährige. Mario Seidl (44,3) wurde Siebenter, WM-Debütant Martin Fritz (1:21,5) 15.
Der 21-jährige Riiber beendete die deutsche Erfolgsserie bei Großereignissen. Die DSV-Kombinierer hatten vorher bei der WM 2017 in Lahti, bei Olympia 2018 in Pyeongchang und nun in Seefeld insgesamt neun Medaillenentscheidungen en suite gewonnen.
Reaktionen zum Normalschanzenbewerb der Kombinierer:
Jarl Magnus Riiber (NOR/Gold): "Zu allererst ist das natürlich super fürs Team. Das erste Gold ist richtig gut, vor allem nach den Erlebnissen und den Problemen auf dem Bergisel in Innsbruck ist es umso schöner. Es zeigt, wie schwierig dieser Sport ist. Im Sprint hatte ich Glück, dass nur Akito und Gruber da waren. Ich habe gewusst, dass ich der beste Sprinter bin, das konnte ich ja schon mehrfach zeigen und hatte deshalb viel Selbstvertrauen."
Bernhard Gruber (AUT/Silber): "Das gibt es gar nicht, dass das jetzt wahr ist. Danke an alle, die mich unterstützt haben. Das ist das, was man im Leben von einem Sportler jahrelang erkämpft. Es ist so schön, unglaublich. Es war für mich von Anfang an ein bisserl zach, ich habe alles probiert. Ich habe gut mit Akito zusammengearbeitet, bin noch zum Jarl herangekommen, aber der ist ein Fuchs. Ich habe zum Schluss noch Power gehabt, es ist echt knapp worden. Es ist so schön, ich kann es gar nicht beschreiben. Danke an die Serviceleute, der Ski ist gelaufen wie die Feuerwehr. Gegen Jarl ist es richtig schwer, er ist nicht umsonst Weltcupsieger."
Franz-Josef Rehrl (AUT/Vierter): "Es war sehr gut, ich hatte ein echtes Gefühl auf der Schanze. Es war ein brutal hartes Rennen, drei waren einfach besser als ich. Ich habe dann abgestellt, (...) das Grundtempo am Anfang war einfach zu hoch, entweder es geht auf oder nicht. Ich bin mit dem vierten Platz voll zufrieden, das war ein super Wettkampf von mir heute. Es war brutal heiß heute im Stieg hinauf. Berni war auf der Schanze schon bärenstark, und in der Loipe weiß man es sowieso, dass er es kann - absolut verdient diese Medaille für ihn."
Mario Seidl (AUT/7.): "Mit dem Lauf bin ich echt sehr zufrieden. Es sind viele Zieherpassagen, die kommen mir zugute. Schade ist, dass ich die nötigen Meter auf der Schanze liegen gelassen habe. Ich habe gewusst, es geht um alles, aber auf der Schanze habe ich zu viel aufgerissen für meine Verhältnisse."
Martin Fritz (AUT/15.): "Es war echt ein lässiger Tag für mich, dass ich da dabei sein darf. Auf der Schanze habe ich ein bisschen was liegen gelassen, bin aber dann ein gutes Rennen gelaufen und habe den Eric Frenzel hinter mir gelassen. Es war brutal heiß, ich habe mir extra den Rennanzug abgeschnitten."
Christoph Eugen (ÖSV-Cheftrainer): "Natürlich wunderschön wie das Wetter. Schon bei der Schanze waren wir für die schwierigen Windverhältnisse glücklich. Heute ist das Kämpferherz rausgekommen, alle vier haben super gekämpft. Dass Berni Silber macht, ist wieder ein Traum. Vom Papier her war es irgendwie zu erwarten, als die Gruppe zusammengeschlossen ist, weil der Abstand nach hinten zu groß war."
Zu Rehrl meinte Eugen: "Ich bin auch mit ihm sehr zufrieden, er hat es probiert. Ziel war, zu Riiber zu laufen. Es war ein bisserl zu schnell für ihn in der ersten Runde. Er hat es super taktisch gemacht, sich zurückfallen lassen - auch ein vierter Platz ist hervorragend. Er hat jetzt zwei Medaillen und einen vierten Platz, das ist trotzdem traumhaft, und wir haben ja noch einen Wettkampf."