Tirol

OLG bestätigte Korruption bei Ischgler TVB

Korruption im Tourismusverband: Eventmanager verlangte für Idalpe-Verträge Provision.
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Das Oberlandesgericht bestätigte Schuld und Strafen in Tirols erstem TVB-Korruptionsprozess.

Innsbruck, Ischgl –Erstmals in Tirol wurde von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft 2017 ein Korruptionsfall innerhalb eines Tourismusverbandes angeklagt. Im Zentrum der Vorwürfe rund um provisionsbedingte Auftragsvergaben für die Ausrichtung eines Konzerts auf der Idalpe: ein geschasster TVB-Eventmanager, die Firmeninhaber einer Tiroler Veranstaltungsfirma sowie das Eventunternehmen selbst. Nach einem akribisch geführten Prozess ergingen dazu am Landesgericht wegen Verbrechens der Bestechlichkeit im Juni klare Worte des Gerichts und dementsprechende Urteile: „Die Konzertvergabe in Ischgl war nicht nur bestimmbar, sondern auch bestimmt!“ Sowohl die Urteile als auch fünf Monate bedingte Haft und 1200 Euro Geldstrafe für den Ex-TVB-Mitarbeiter, zur Hälfte bedingte Geldstrafen von 28.800 bzw. 19.200 Euro für das Veranstalter-Ehepaar und zuletzt 18.000 Euro Verbandbuße für die Eventfirma wurden nun vom Innsbrucker Oberlandesgericht (OLG) bestätigt. Der OLG-Senat sah „ein sehr sorgfältig geführtes Beweisverfahren“ durch Erstrichterin Verena Offer. Eine diversionelle Regelung scheide bei jahrelanger Bestechung jedenfalls aus, auch wenn jene vom TVB-Mitarbeiter ausgegangen war. Dies wäre „aus Gründen der Generalprävention nicht vertretbar“. (fell)