Pressestimmen zum USA-Nordkorea-Gipfeltreffen in Hanoi 2
Hanoi (APA/dpa/AFP) - „La Repubblica“ (Rom):...
Hanoi (APA/dpa/AFP) - „La Repubblica“ (Rom):
„Der Gipfel, der Trumps außenpolitischen Erfolg weihen und seine inneren Probleme vergessen machen sollte, ist zu einem Bumerang geworden. (...) Die Nordkoreaner haben sich beim Verhandeln erfahrener als Trump gezeigt. Die amerikanische Delegation kam schlecht vorbereitet in Vietnam an. Die unzureichenden Zugeständnisse von Kim hätten im Voraus untersucht und angeprangert werden müssen - bevor der nordkoreanische Diktator ein Gipfeltreffen mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten geschenkt bekommt.“
„Magyar Nemzet“ (Budapest):
„Es ist gut möglich, dass der Gipfel von Anfang an keinen anderen Zweck hatte, als dass Kim und Trump ihren jeweiligen Völkern zeigen konnten, wie fest sie den Fluss der Weltpolitik im Griff haben. (...) Es geht hier um zwei Atommächte, um die größte der Welt sowie um eine andere, die unter größten Anstrengungen ihre eigene Atombombe zusammengebastelt hat. Während in Hanoi die beiden Führer nichts taten, gerieten zwei andere Atommächte, Indien und Pakistan, nicht weit von Vietnam entfernt, an die Schwelle eines Krieges. (...) Derzeit geht wohl eher von diesen beiden großen Buben (unter den Atomwaffenbesitzern) eine furchtbare Gefahr aus. In Hanoi war da nichts.“
„Le Journal de la Haute Marne“ (Paris):
„Die moderne Welt ist voller Bilder. Tonnenweise Bilder, die zu Symbolen werden. Das offizielle Foto von Donald Trump und Kim Jong-un in Hanoi sollte eigentlich einen intensiven Moment der Geschichte verewigt haben. Es ist aber das Gegenteil. Es karikiert fast die kalte Wut der beiden Männer am Ende des Gipfels. Trotz des Versprechens großer Ergebnisse brachte der Gipfel in Vietnam nur eine Maus hervor. Fast überraschend nach den guten Absichten, die vorausgingen: Die beiden Männer trennten sich am Donnerstag, ohne eine Einigung zu erzielen.“
„L‘Est Republicain“ (Nancy):
„Dafür nun all der Aufwand: 65 Stunden im gepanzerten Zug für den einen, 20 Stunden im Flugzeug für den anderen. Das traditionelle Bild des Handschlags zur Eröffnung - nur ein Klischee. Der Schein konnte schließlich nicht einmal durch eine gemeinsame Erklärung oder die Illusion eines Plans zur Denuklearisierung Koreas gewahrt werden. Der Berg hat gekreißt - und nicht einmal eine Maus geboren. Der Gipfel von Donald Trump und Kim Jong-un ist in der Sackgasse gelandet.“