Bezirk Imst

Airbnb: „Bemautung ist gut, aber nicht die Lösung“

Der Präsident der Tiroler Tourismusvereinigung, Josef Falkner, zeigt sich über die Entwicklungen zum Teil besorgt.
© Paschinger

TTV-Präsident Josef Falkner sieht die Entwicklung von Airbnb „gefährlich“, Verkehr kritisch und Wertschöpfung wichtiger als Nächtigungsrekorde.

Imst –Als Kopf der Tiroler Tourismusvereinigung (TTV) brennen dem Sölder Hotelier Josef Falkner wieder einige Themen mächtig unter den Nägeln. Die Entwicklungen rund um das aufstrebende Airbnb, die Nächtigungsrekorde oder auch den Dauerbrenner Fernpassstrecke als Tourismus-Zubringer möchte der TTV-Präsident nicht unkommentiert stehen lassen.

„Es ist eine gefährliche Geschichte geworden“, meint Falkner etwa über das Vermieten von Wohnraum über Buchungsplattformen wie Airbnb: „Es braucht eine Meldepflicht – hier wird ohne Steuern und Abgaben gearbeitet und das beeinflusst auch den Wohnungsmarkt.“ Es müsse eine entsprechende rechtliche Situation geschaffen werden und es sei „gut, wenn Tirol hier vorangeht“. Immerhin werden solche Zimmer schon „in allen Siedlungsbereichen“ und auf dem Land angeboten.

In diesem Zusammenhang fallen dem Sölder auch sofort die Nächtigungsstatistiken ein. Das sei zwar alles gut und recht, „aber wir brauchen die Wertschöpfung. Mitarbeiter sind nicht nur rar, sondern werden immer teurer“, verweist er auf anstehende Gehaltsverhandlungen. Man stehe in einem Verdrängungswettbewerb, die Qualität sei in den vergangenen Jahren „brutal gestiegen“, es müssten die Einnahmenstrukturen und Fixkosten mehr dargestellt werden. Und ein spezieller Wunsch an die Politik: Die Abschreibungen wieder auf 20, 25 Jahre herunterzusetzen und nicht wie derzeit bei 40 Jahren zu belassen.

Besonders beschäftigt den Ötztaler auch der Gäste­verkehr ins Oberland. Eine Bemautung auf der Fernpassstrecke „kann wirken“, nur fürchtet er dann eine Verkehrszunahme bei Kufstein und Kiefersfelden. „Es wird am Ende nicht weniger Verkehr geben“, ist er überzeugt. Die Idee der Bemautung sei gut, aber nicht die Lösung.

Die Hoffnung, dass die nächste Urlaubergeneration mit öffentlichem Verkehr anreisen werde, teilt er nicht. „Ich glaube eher, wenn jetzt in Deutschland immer mehr junge Leute auf einen Führerschein verzichten, dann fehlen sie uns als Gäste in der Zukunft.“ Bevor diese mit dem Zug anreisen, „fliegen sie nach Mallorca“. (pascal)

Für Sie im Bezirk Imst unterwegs:

Alexander Paschinger

Alexander Paschinger

+4350403 3014

Thomas Parth

Thomas Parth

+4350403 2035