Nordische WM: Kraft schaffte Double bei Heim-WM: „Echt perfekt“

Seefeld (APA) - Stefan Kraft hat sich am Freitag bei der Heim-WM in Seefeld zum Mehrfach-Medaillengewinner aufgeschwungen. Der 25-Jährige ho...

Seefeld (APA) - Stefan Kraft hat sich am Freitag bei der Heim-WM in Seefeld zum Mehrfach-Medaillengewinner aufgeschwungen. Der 25-Jährige holte auch bei seinen dritten Nordischen Weltmeisterschaften zumindest zwei Medaillen und zog mit Daniela Iraschko-Stolz, Bernhard Gruber und Franz-Josef Rehrl gleich. Sie alle haben am (heutigen) Samstag eine weitere Chance.

„Daheim zwei Medaillen zu holen, das ist echt perfekt“, freute sich Kraft. Nach Problemen in der Vorbereitung hatte der Doppel-Weltmeister von Lahti 2017 zu zweifeln begonnen. Im Jänner gelang der Umschwung und der Ex-Weltcupsieger feierte drei Siege. „Ich bin zur WM richtig gut in Schuss gekommen, das macht mich mega-happy“, meinte der Musterschüler von Cheftrainer Andreas Felder.

Am Freitag brauchte Kraft im Wetter-Chaos auf der Seelos-Schanze vor nur 3.000 Zuschauern für Bronze aber auch Glück. Denn auch die besten Sprünge wären vergeblich gewesen, wenn die Verhältnisse nicht mitgeholfen hätten. Die Medaillengewinner hatten im ersten Durchgang Pech mit dem Wind - einsetzender Rückenwind nahm ihnen die Chance auf große Weiten, die nötige Anlaufveränderung kostete mehr an Punkten, als sie einbrachte.

Im Finale traf es neuerlich die Besten. Der feuchte Schnee in der Anlaufspur bremste, Saison-Dominator Ryoyu Kobayashi fuhr als Halbzeit-Führender fast drei km/h langsamer als der früher gestartete Sieger Dawid Kubacki an, der Weitenunterschied betrug zwölf Meter und ergab für den Japaner nur den 14. Platz.

Der 28-jährige Pole, dank seines starken Absprungs als Mitfavorit gehandelt, hatte nach dem 27. Halbzeitrang nicht mehr an seine Chance geglaubt. „Für mich war der Wettkampf schon vorbei. Aber ich wollte zumindest diesen Sprung noch gut machen. Ich bin glücklich, dass es der Siegessprung war, aber ich kann es noch immer nicht glauben“, sagte Kubacki nach seiner ersten Einzelmedaille.

Der Bewerb sei nicht ganz fair gewesen, stellte auch Kubacki fest. „Aber durch die Entscheidung, den zweiten Durchgang weiterzuführen, gab es die Möglichkeit, alles auszugleichen. So hat jeder seine Chance gehabt.“

Silbermedaillengewinner Kamil Stoch sprach von einem perfekten Tag für das zuvor leer ausgegangene polnische Team von Trainer Stefan Horngacher. „Es war verrückt, aber auch eine Herausforderung für uns als Athleten. So schwierig waren die Bedingungen noch nie.“