5:1 im Spitzenspiel: Bayerns Blitzstarter ziehen mit Dortmund gleich
Jetzt sind es nur noch zwei Tore. Die BVB-Pleite in Augsburg nutzte der FC Bayern eiskalt aus und zog mit den Dortmundern gleich. Die Münchnern scheinen im Meisterrennen nun psychologisch im Vorteil zu sein. Kapitän Neuer mahnt aber zur Ruhe.
Berlin — Bayern München hat in der deutschen Fußball-Bundesliga nach Punkten zu Spitzenreiter Borussia Dortmund aufgeschlossen. Nach einem 5:1-Erfolg in Mönchengladbach am Samstag steht der Titelverteidiger wie die Borussia nach 24 Runden bei 54 Punkten. Lediglich die um zwei Treffer bessere Tordifferenz gibt noch den Ausschlag für den BVB. David Alaba fehlte den Bayern wegen einer Sehnenreizung.
Der Serienmeister legte einen Blitzstart hin und ging durch Javi Martinez in Führung. Der Spanier war in der zweiten Minute nach einem Eckball per Kopf zur Stelle. Davor hatte er sich mit einem Rempler Platz verschafft, der Video-Schiedsrichter nahm jedoch von einer Intervention Abstand. Thomas Müller staubte in der elften Minute nach Gnabry-Hereingabe in Torjäger-Manier zum 2:0 ab.
Gladbach spielte sich aber zurück in die Partie und schaffte durch Lars Stindel (37.) den Anschluss. Doch praktisch mit Wiederanpfiff stellte Robert Lewandowski (47.) den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Die Heimmannschaft hatte danach zwar ihre Möglichkeiten, letztlich fehlte aber die Durchschlagskraft, um dem Spiel noch eine Wende zu geben. Auf der Gegenseite trafen Serge Gnabry (75.) und Lewandowski (91./Elfmeter) noch ins Netz.
Gladbach (43 Punkte) musste Platz drei an RB Leipzig abtreten. Die Leipziger gewannen am Samstag beim Schlusslicht 1. FC Nürnberg mit 1:0.
Ein seltener Sieg
„Das war mit das Beste, was wir in dieser Saison abgeliefert haben", sagte Bayern-Trainer Niko Kovac. Man hätte sogar bei besserer Chancenverwertung schon die Tabellenführung übernehmen können. „Wir sind motiviert genug, um das zu schaffen", sagte er zum Titelkampf. „Wir wollten unsere Hausaufgaben machen. Da war noch was offen von dem Gladbach-Spiel. Das hat man gemerkt. Wir hätten noch das eine oder andere Tor noch mehr erzielen können, aber wir sind total zufrieden", sagte Manuel Neuer. Aber: „Noch sind wir nicht Erster. Wir müssen ruhig bleiben. Wir müssen schauen, dass wir sportlich alles geben", mahnte der Nationaltorwart bei Sky.
„Ich habe mich gefreut, dass ich ran durfte. Schön, dass es so ausging. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir hier mal so hoch gewonnen haben. Wir sind froh, der Spieltag war super für uns", sagte Müller. „Das Momentum ist auf unserer Seite, jetzt geht es wieder bei Null los. Wir haben schon länger Lunte gerochen."
Es war erst der fünfte Sieg der Bayern in diesem Jahrtausend bei den Gladbachern, bei denen sie so oft wie bei keinem anderen Gegner in der Bundesliga verloren. Auch im Hinspiel im eigenen Stadion hatten die Münchner ein bitteres 0:3 kassiert.
Schalke-Blamage gegen Düsseldorf
Der kriselnde deutsche Fußball-Bundesligist Schalke 04 ist am Samstag indes noch tiefer ins Schlamassel getaumelt. Vor eigenem Publikum ging S04 gegen Fortuna Düsseldorf 0:4 unter. Von den Tribünen wurde die Leistung der Schalker mit Pfiffe und Schmähgesängen bedacht. Eintracht Frankfurt rang Hoffenheim in der Nachspielzeit mit 3:2 nieder. RB Leipzig setzte sich beim 1. FC Nürnberg mit 1:0 durch.
Dodi Lukebakio brachte Düsseldorf per Elfmeter (35.) in Front, Dawid Kownacki erhöhte in der 62. Minute. Gegen eine dann schon ziemlich ramponierte Abwehr legten Benito Raman (68.) und erneut Kownacki noch zweimal nach. Der Fortuna fehlte der erkrankte Kevin Stöger, Markus Suttner blieb auf der Ersatzbank.
Nach dem sechsten Bundesligaspiel in Folge ohne Sieg wird die Luft für Schalke-Trainer Domenico Tedesco immer dünner. Nach dem Match verabschiedete sich der 33-Jährige schon einmal lange und gestenreich vom Publikum. Die "Königsblauen", bei denen Guido Burgstaller bis zur 61. Minute spielte, stehen nach 24 Runden auf dem 14. Tabellenplatz. Düsseldorf ist Elfter und hat sich - im Gegensatz zu Schalke - wohl aller Abstiegssorgen entledigt.
Frankfurt mit unglaublichem Finish
Frankfurt ging gegen Hoffenheim in der 20. Minute durch den Kroaten Ante Rebic in Führung, Ex-Rapidler Joelinton (43.) traf vor der Pause zum Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel sorgte Ishak Belfodil (60.) für den zweiten Treffer, in der 88. Minute traf Sebastien Haller gegen mittlerweile numerisch unterlegene Hoffenheimer zum Ausgleich. Auch in der langen Nachspielzeit stürmte die Mannschaft von Trainer Adi Hütter unermüdlich weiter, so gelang Goncalo Paciencia in der 96. Minute der Siegestreffer.
Frankfurt, im Kalenderjahr 2019 weiter ungeschlagen, verbesserte sich im Klassement auf Rang fünf, auf dem neunten Platz steht Hoffenheim. Bei der Eintracht, die am Donnerstag im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League Inter Mailand empfängt, spielte Martin Hinteregger im Abwehrzentrum durch. Bei den Gästen waren Florian Grillitsch und Stefan Posch über die gesamte Matchdauer im Einsatz.
Leipzig rückte dank des Auswärtssieges gegen Schlusslicht Nürnberg, Goldtorschütze war Lukas Klostermann in der 40. Minute, zumindest vorläufig auf den dritten Platz. Konrad Laimer war bis zum Schlusspfiff im Einsatz, Marcel Sabitzer bis zur 92. Minute, Stefan Ilsanker kam im Finish in die Partie. Bei Nürnberg fehlte Innenverteidiger Georg Margreitter weiter verletzungsbedingt, Lukas Jäger blieb auf der Ersatzbank.
Beim 2:0-Sieg von Bayer Leverkusen gegen Freiburg halfen Julian Baumgartlinger und ab der 22. Minute Aleksandar Dragovic tatkräftig mit. Für die Breisgauer spielte Philipp Lienhart durch. Leverkusen ist hinter Frankfurt Sechster. Mit Valentino Lazaro fuhr Hertha BSC einen 2:1-Heimsieg gegen Mainz 05 ein. Karin Onisiwo (bis 65.) blieb bei den Gästen diesmal glücklos. (APA)
Deutsche Bundesliga, 24. Runde:
Schalke 04 - Fortuna Düsseldorf 0:4 (0:1)
Schalke: Burgstaller bis 61., ohne Schöpf (verletzt). Düsseldorf: Suttner Ersatz, ohne Stöger (krank)
Bayer Leverkusen - SC Freiburg 2:0 (1:0)
Leverkusen: Baumgartlinger spielte durch, Dragovic ab 22., Özcan Ersatz. Freiburg: Lienhart spielte durch
Eintracht Frankfurt - 1899 Hoffenheim 3:2 (1:1)
Frankfurt: Hinteregger spielte durch, Trainer Hütter; Hoffenheim: Grillitsch, Posch spielten durch, ohne Baumgartner (verletzt)
Hertha BSC Berlin - FSV Mainz 05 2:1 (0:0)
Berlin: Lazaro spielte durch. Mainz: Onisiwo bis 65., ohne Mwene (verletzt)
1. FC Nürnberg - RB Leipzig 0:1 (0:1)
Nürnberg: Jäger Ersatz, ohne Margreitter (verletzt), Leipzig: Laimer spielte durch, Sabitzer bis 92., Ilsanker ab 86.
Borussia Mönchengladbach - Bayern München 1:5 (1:2)
Bayern: ohne Alaba (verletzt)
Bereits am Freitag:
FC Augsburg - Borussia Dortmund 2:1 (1:0)
Augsburg: Danso und Gregoritsch spielten durch, Teigl ab der 17.
Sonntag:
VfB Stuttgart - Hannover 96 15.30 Uhr
VfL Wolfsburg - Werder Bremen 18 Uhr