Nordische WM: WM-Silber für ÖSV-Mixed-Team - Titel an Deutschland
Seefeld (APA) - Österreich schließt die Nordische Heim-WM in Seefeld mit neun Medaillen ab, der zweitgrößten Ausbeute der Geschichte. Nach B...
Seefeld (APA) - Österreich schließt die Nordische Heim-WM in Seefeld mit neun Medaillen ab, der zweitgrößten Ausbeute der Geschichte. Nach Bronze für das Kombinierer-Team sicherten sich Eva Pinkelnig, Philipp Aschenwald, Daniela Iraschko-Stolz und Stefan Kraft am Samstag Silber im Mixed-Bewerb im Skispringen. Deutschland holte nach einem lange Zeit spannenden Duell auch den dritten Team-Titel auf den Schanzen.
Der goldene Abschluss ist Österreich versagt geblieben. Seit der Heim-WM 1999 in Ramsau hatten ÖSV-Aufgebote bei zehn Weltmeisterschaften in Serie immer mindestens einen Titel erobert. Doch auch die Ausbeute von Seefeld 2019 kann sich sehen lassen. Neun Medaillen sind mehr als doppelt so viele als das von Präsident Peter Schröcksnadel genannte Ziel. Mehr hatte es nur 2011 in Oslo gegeben - unter den zehn Stück Edelmetall waren damals aber nicht weniger als sieben Goldene.
Diesmal waren in den Teambewerben andere besser. Deutschland setzte sich nach Skisprung-Mannschafts-Gold bei Damen und Herren auch im Mixed durch. Am Ende hatten Katharina Althaus, Markus Eisenbichler, Juliane Seyfarth und Karl Geiger 22,3 Punkte Vorsprung. Norwegen lag auf dem Bronzerang schon 51,5 Zähler hinter Rot-Weiß-Rot.
Die Freude über das fünfte Skisprung-Edelmetall in Seefeld vor 11.200 Fans war bei den Medaillensammlern Iraschko-Stolz und Kraft sowie den Debütanten groß. „Das war ein Hammer, ich bin das erste Mal vor so einem Fahnenmeer gesprungen“, freute sich die in Innsbruck lebende Steirerin. „Das war eine Super-Werbung für unseren Sport. Jeder hat hundert Prozent gegeben und wir haben bis zum Schluss den Favoriten gekitzelt. Das war wirklich knapp.“ Die 35-Jährige holte ihre dritte Medaille in Seefeld nach je einmal Silber und Bronze und ihre insgesamt sechste.
Kraft hält nach seinen dritten Titelkämpfen schon bei neun Stück. Der Doppel-Weltmeister von Lahti 2017, wo er viermal Edelmetall gesammelt hatte, verlässt Seefeld mit zweimal Team-Silber und Einzel-Bronze. „Drei Medaillen sind unfassbar. Wenn mir das im Sommer jemand gesagt hätte“, meinte Kraft, der erst im Jänner zu seiner Topform gefunden hatte. „Das war ein richtig schöner Abschluss vor großartiger Kulisse.“ Sein Einzel-Bronze hatte er am Vortag vor nur 3.000 Besuchern und in einem verrückten Wettkampf eingeheimst.
Lokalmatador Aschenwald meinte, er habe den Tag so richtig genossen. „Die Hoffnung (auf Gold, Anm.) war da, aber ich bin mit zweimal Silber mehr als zufrieden“, meinte der 23-Jährige. Die Vorarlbergerin Pinkelnig, die ebenfalls ihre erste WM absolviert, hatte ihr Ziel mit Team-Silber schon erreicht. „Das war jetzt eine Draufgabe. Die Kulisse war unglaublich und mit drei so guten Springern im Team zu sein, ist genial.“
Pinkelnig hatte Österreich zu Beginn des zweiten Durchgangs nochmals in Führung gebracht, doch Schlussmann Kraft hätte 7,5 m weiter springen müssen als Karl Geiger, um Gold zu sichern. Der Deutsche entschied aber mit 107:104,5 m auch das zweite Duell für sich.