Italien: Nicola Zingaretti zum neuen PD-Chef gewählt - Medien
Rom (APA) - Der Präsident der Region Latium, Nicola Zingaretti, ist als Sieger aus der Vorwahl von Italiens Demokratischer Partei (PD) zur K...
Rom (APA) - Der Präsident der Region Latium, Nicola Zingaretti, ist als Sieger aus der Vorwahl von Italiens Demokratischer Partei (PD) zur Kür des neuen Vorsitzenden hervorgegangen. Der 53-jährige Römer, der als Favorit ins Rennen um den PD-Chefposten gegangen war, behauptete sich laut vorläufigen Angaben mit über 60 Prozent der Stimmen.
Zingaretti setzte sich gegen den scheidenden Parteivorsitzenden Maurizio Martina durch, der seit Juli Italiens stärkste Oppositionspartei führt. Martina gratulierte Zingaretti zum Erfolg. Als dritter Kandidat war der PD-Parlamentarier Roberto Giachetti ins Rennen gegangen.
1,5 Millionen Mitte-links-Wähler beteiligten sich an der Urwahl und gaben in 7.000 Wahllokalen in allen italienischen Städten ihre Stimme ab. Vor den Wahllokalen bildeten sich am Sonntag lange Schlangen. Der Wählerandrang war höher als erwartet. 35.000 Helfer sorgten für einen reibungslosen Verlauf der Vorwahlen. Wegen des starken Andrangs mussten die Wahlzettel neu gedruckt werden. Die Mitte-links-Wähler, die zwei Euro zahlen mussten, um die Kosten der Urwahl zu decken, wählten auch die Mitglieder der PD-Nationalversammlung, die erstmals am 17. März tagt und den neuen PD-Chef offiziell verkünden werden.
Zingaretti muss hohen Erwartungen gerecht werden. Er soll die PD-Partei aus der Krise führen und vor den EU-Wahlen im Mai einen Neustart herbeiführen. Der neue PD-Chef will sich dabei um den Dialog mit den Parteien links von der PD bemühen. Die Partei müsse stärker auf die Bedürfnisse der einkommensschwächeren Italiener achten, meinte der neue Parteichef.
Die Sozialdemokraten hatten sich geweigert, mit der Fünf-Sterne-Bewegung eine Regierung zu bilden. In der vergangenen Legislaturperiode (2013-2018) hatten sie die Regierung angeführt. Bei den Parlamentswahlen vor einem Jahr waren sie auf ein Rekordtief von 18 Prozent gesunken. Laut jüngsten Umfragen ist ihre Popularität seitdem nicht gestiegen.