Zwei versuchte Überfälle kurz nach Einreise: 21-Jähriger gefasst
Der Mann, der am Freitag zwei Frauen in Innsbruck überfallen haben soll, ging der Polizei ins Netz. Dem Verdächtigen wurde ein Drogendeal zum Verhängnis.
Von Thomas Hörmann
Innsbruck – Am Donnerstag über Kufstein eingereist, am Freitagmorgen zwei Frauen überfallen, am Sonntag nach missglücktem Drogendeal festgenommen: Nach nur drei Tagen in Innsbruck konnte die Polizei die kriminelle Blitzkarriere eines 21-jährigen Nordafrikaners beenden. Der Marokkaner befindet sich mittlerweile in der Justizanstalt.
Wie berichtet, hat ein zunächst unbekannter Täter am Freitag im Morgengrauen innerhalb von zehn Minuten zwei Frauen überfallen. Gegen 6.20 Uhr versuchte der Mann in der Brunecker Straße einer 31-jährigen Einheimischen die Handtasche zu entreißen. Das Opfer stürzte dabei, schrie um Hilfe und konnte so den Angreifer in die Flucht schlagen. Zehn Minuten später und wenige Meter weiter an der Ecke Museumstraße
Brunecker Straße war’s eine 49-jährige Einheimische, die Bekanntschaft mit dem Räuber machte. Wieder hatte es der Täter auf die Handtasche der Frau abgesehen. Erneut ohne Erfolg – auch das zweite Opfer konnte die Tasche festhalten, kam aber ebenfalls zu Sturz. Dabei erlitt die Einheimische leichte Verletzungen.
In beiden Fällen konnte der Täter vorerst entkommen. Das änderte sich am Sonntagnachmittag, als der glücklose Räuber in die Suchtgift-Branche wechselte. Pech für den 21-Jährigen, dass er ausgerechnet zwei Zivilbeamten des Landeskriminalamtes Drogen zum Kauf anbot. Die Festnahme des Nordafrikaners war die Folge. Dass der Beschuldigte auch für die beiden Überfälle verantwortlich sein dürfte, war zu dem Zeitpunkt noch nicht absehbar.
Das änderte sich, als die Zivilfahnder den Nordafrikaner zur Polizeiinspektion Hauptbahnhof mitnahmen. „Ein weiterer Beamter war sich sicher, dass es sich beim mutmaßlichen Dealer auch um den Räuber vom Freitag handelt“, erzählt Ernst Kranebitter von der Kripo: „Der Beamte hat den 21-Jährigen anhand der Überwachungsfotos erkannt.“
Wie die weiteren Ermittlungen ergaben, ist der Nordafrikaner erst am Donnerstag von Deutschland über Kufstein nach Tirol eingereist. Jetzt wird überprüft, ob der Beschuldigte für weitere Straftaten (auch im benachbarten Ausland) in Frage kommt.
Kurios: Das zweite Raubopfer hatte bei der Anzeige von einem Zeugen erzählt, der den Räuber verfolgt hatte. Tatsächlich handelte es sich um den Begleiter des Angreifers, der mitgeflüchtet war.