Test

Mazda 3: Japaner mit schicken Kurven

Mazda hat das berühmte Kodo-Design des Mazda 3 auf die nächste Ebene gehoben. So sieht der kompakte Japaner noch dynamischer aus.
© Letzner

Der Mazda 3 war immer schon ein Schönling unter den Kompakten. Jetzt gehen die Japaner noch einen Schritt weiter und setzen voll und ganz auf die Kraft verführerischer Proportionen.

Von Lukas Letzner

Vomp – Dass Mazda in den letzten Jahren auf der Erfolgswelle reitet, ist nicht von der Hand zu weisen. Der Mazda CX5 erfreut sich großer Beliebtheit, der Mazda 6 findet vor allem als Sport-Kombi schnell Freunde und den Mazda 3 haben die Japaner seit seiner Einführung 2003 über sechs Millionen Mal verkauft.

Damit das auch so bleibt, haben die Japaner ihren kompakten Top-Seller überarbeitet und wir durften den Schönling kürzlich zum Test begrüßen. Schon beim ersten Anblick unseres Mazda 3 sind wir wirklich überrascht. Zwar ist die Optik des Blechkleids nicht wirklich neu, doch die Designabteilung hat ganze Arbeit geleistet und den Kodo-Look noch einmal verfeinert. Vor allem die markante C-Säule – sie erinnert uns irgendwie an die italienischen Schönheiten aus dem Hause Alfa – sticht ins Auge. Zwar leidet unter ihr die Übersichtlichkeit, doch sie verstärkt die coupéhafte Silhouette, die das abfallende Dach mit sich bringt, zusätzlich. Gott sei Dank gehört die Einparkhilfe beim Mazda 3 zur Serie. Die lang gezogene Haube unterstreicht den dynamischen Auftritt und der auffällig gezeichnete Grill wird für entsprechenden Eindruck im Rückspiegel der Konkurrenz sorgen. So spannend wir den Auftritt des Mazda 3 auch finden, es gibt einen Haken. Das Kofferraumvolumen schrumpft von vormals 364 auf 351 Liter und in der hinteren Reihe geht es etwas enger zu als bisher. Doch der wichtigste Platz ist der links vorne und auf dem fühlen wir uns richtig wohl.

Die Armaturen wirken modern und aufs Wesentliche reduziert. Alles ist aufregend unaufgeregt, man findet sich auf Anhieb zurecht und der Materialmix überzeugt auf der ganzen Linie. Außerdem ist es erstaunlich, wie es Mazda schafft, den Fahrer derart ins Auto zu integrieren. Hat man erst einmal alles eingestellt, fühlt man sich so, als wäre man ein Teil des Autos. Das kennen wir sonst nur von teuren Sportwagen. Für die entsprechende Längsbeschleunigung in unserem Nippon-3er war der 122 PS starke Zwei-Liter-Benziner verantwortlich. Mazda setzt beim Antrieb nach wie vor auf Saugmotoren und verzichtet auf eine Turboaufladung. Der Grund ist einfach. Die so genannten Skyactive-Motoren kommen mit einer sehr niedrigen Verdichtung aus und arbeiten extrem sparsam. Außerdem werden im Teillastbereich zwei der vier Brennkammern stillgelegt, was den Verbrauch weiter reduzieren kann. Zu guter Letzt sorgt ein 24-Volt-Akku dafür, dass umgewandelte Bremsenergie beim Beschleunigen, aber auch beim Wechseln der Gänge wieder verwendet werden kann. Als Fahrer merkt man den elektronischen Helfer aber überhaupt nicht.

Die 122 Pferde und das maximale Drehmoment von 213 NM schieben den 1,3 Tonnen schweren Mazda in etwas mehr als 10 Sekunden auf Tempo 100. Dieser Wert ist zwar zu schlagen, in Kombination mit der direkt und präzise arbeitenden Lenkung und dem tendenziell straff ausgelegten Fahrwerk kommt aber schnell Freude auf. Speziell in kurvigem Geläuf überzeugt der Mazda mit seinen sicheren Fahreigenschaften und macht richtig Spaß. Außerdem fällt auf, wie leise der Antrieb seine Arbeit verrichtet. Dafür ist eine optimierte Geräuschdämmung verantwortlich.

Zu haben wäre der Madza übrigens ab 23.990 Euro. Unser Testwagen brachte es auf 30.330 Euro, wusste aber, wie man seine Insassen verwöhnt.

Die Technik

Motor: Vierzylinder Benziner

Hubraum: 1998 ccm

Drehmoment: 213 Nm bei 4000 U/min

Leistung: 90 kW/122 PS

L/B/H: 4460/1795/1435 mm

Gewicht: 1364/1875 kg

Kofferraumvolumen: 330 – 1026 l

Tankinhalt: 55 l

Höchstgeschwindigkeit: 197 km/h

0 – 100 km/h: 10,4 Sekunden

Verbrauch: 5,9 l/100 Kilometer

Kraftübertragung: Vorderradantrieb

Preis: 30.330 Euro

CO2-Emission: 117 g/km