Zustimmung von Experten für René Benkos Ötzi-Projekt in Bozen
Ötzi übersiedelt: Bei einer nicht bindenden Marktrecherche ging die Idee zur Verlegung des Bozner Archäologiemuseums auf den Virgl in Bozen als Sieger hervor.
Bozen, Innsbruck –In seiner aktuellen Heimat, dem Archäologiemuseum in Bozen, ist es zu eng für Ötzi geworden. Das Mitte der 1990er-Jahre eingerichtete Gebäude kann den Besucherstrom nicht mehr bewältigen. Deshalb ließ die Südtiroler Landesregierung mit einer Marktrecherche Alternativen prüfen. Eine Expertenkommission kam nun zum Schluss: Aus drei Vorschlägen ist jener von René Benko der mit Abstand beste. Der Tiroler Investor will die Gletschermumie auf den Virgl, hoch über der Südtiroler Landeshauptstadt verlegen.
Wie berichtet, sieht Benkos Plan die Errichtung eines hochmodernen Museumsquartiers vor. Das 10.000 Quadratmeter große Gebäude soll sowohl Archäologiemuseum als auch Bozner Stadtmuseum beherbergen. Die veranschlagten Kosten für den Bau liegen, wie gestern bekannt wurde, bei knapp 50 Millionen Euro.
Die begutachteten Kriterien seien die „Qualität der Idee“ und die Frage, „wie viel Kubatur auf dem angebotenen Standort verwirklicht werden kann“, heißt es in einer Aussendung des Landes Südtirol. Die Kommission hat für Benkos Vorschlag 100 von 100 möglichen Punkten vergeben. Ein zweites Projekt, eingereicht von Südtirols größtem Verlag, Athesia Buch AG, erlangte 57 Punkte. Wegen eines Formfehlers wurde ein dritter Plan nicht bewertet.
„Für uns ist es ein sehr positives Ergebnis, wir sind glücklich, dass unsere Professionalität belohnt wurde“, sagt Heinz Peter Hager, der René Benkos Aktivitäten in Bozen koordiniert. Nun werde man von der Konzept- in die etwas konkretere Phase übergehen. „Wir werden beginnen, einen Wirtschaftsplan zu entwickeln. Allen voran ist aber die Politik gefragt.“
Denn: Die Marktrecherche ist nicht bindend. Keiner der beiden Vorschläge müsse angenommen werden, betont Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher. „Weiterführung des bestehenden Standorts oder Ausweisung einer anderen Fläche sind noch möglich.“ Gemeinsam mit der Gemeinde Bozen will sich Kompatscher, in dessen Aufgabenbereich auch das Museumswesen fällt, die Ergebnisse im Detail ansehen, „und anschließend entscheiden, in welche Richtung weitergearbeitet werden soll“. (bfk)