Innsbruck

Tiroler Mindestrentner soll zahlen, was Vandalen angerichtet haben

Das umgeworfene Mopedauto in der Erzherzog-Eugen-Straße. Das Werk unbekannter Vandalen. Dennoch sollte zunächst der Besitzer die Kosten für die Fahrbahnreinigung begleichen.
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Doppelter Schaden für Mindestrentner: Zuerst warfen Vandalen sein Mopedauto um, jetzt will die Stadt die Kosten für die Fahrbahnreinigung.

Von Thomas Hörmann

Innsbruck –Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen: Verspottet fühlt sich ein Innsbrucker Mindestrentner zwar nicht unbedingt, aber doch irgendwie gepflanzt. Und zwar vom Stadtmagistrat, der dem Opfer eines Vandalenaktes die Kosten verrechnet, die die unbekannten Täter verursacht haben. „Als wär’ ich nicht schon genug gestraft“, klagt der Lenker eines Moped­autos.

Der Auslöser für den doppelten Ärger liegt bereits drei Monate zurück. In der Nacht zum 22. Dezember fanden es unbekannte „Spaßvögel“ offenbar lustig, das kleine, etwa 240 Kilo leichte Last-Dreirad (Piaggio APE) in der Erzherzog-Eugen-Straße nicht nur umzuwerfen, sondern auch mitten auf die Fahrbahn zu schieben. „Ich hab’ mein Dreirad gegen 20 Uhr vorschriftsmäßig vor dem Haus 46 geparkt“, erinnert sich der Mindestrentner: „Als ich längst geschlafen hab’, läutete der Nachbar und erzählte, dass mein Mopedauto mitten auf der Fahrbahn liegt.“ Das war gegen 1.30 Uhr.

Der Besitzer rieb sich den Schlaf aus den Augen, eilte auf die Straße und alarmierte die Polizei. Auch die Berufsfeuerwehr kam zum Einsatz, die Männer richteten das kleine Fahrzeug wieder auf und schoben es von der Fahrbahn. Dabei stellte sich heraus, dass durch den Vandalenakt Benzin ausgelaufen war. So übernahmen die Feuerwehrmänner auch noch die Reinigung der Straße. Die Fahndung der Polizei blieb ohne Ergebnis, die Täter sind bis heute unbekannt. Der Schaden am Mopedauto wurde auf etwa 900 Euro geschätzt. „Ein befreundeter Mechaniker hat mir als Weihnachtsgeschenk bei der Reparatur geholfen, so kam es mich nicht ganz so teuer.“

Ein Lichtblick, doch der nächste Rückschlag ließ nicht lange auf sich warten. Im Februar erhielt der Mindestrentner ein Schreiben vom Stadtmagistrat: „Sie werden … verpflichtet, den Betrag von 154,95 Euro mittels beiliegenden Erlagscheines binnen 14 Tagen an die Stadtgemeinde Innsbruck zu überweisen“, heißt es in dem Bescheid. Auch der Grund ist angeführt – die Fahrbahnreinigung.

Der Mindestrentner hat den Bescheid beeinsprucht, „da ich nichts dafürkann, dass Unbekannte mir mein Fahrzeug umgeworfen haben“, heißt es in seinem Schreiben.

Die Anfrage der TT wurde vom Stadtmagistrat noch nicht beantwortet.

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