Staatskrise

Opposition in Nicaragua setzt Gespräche mit der Regierung aus

Proteste in Managua.
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Die Gespräche zwischen Regierung und Opposition hatten Ende Februar begonnen. Vergangene Woche wurden sie aber bereits für mehrere Tage ausgesetzt, bis die Regierung schließlich einer Forderung der Opposition zur Freilassung von Häftlingen nachgab.

Managua – Die Opposition in Nicaragua hat den Dialog mit der Regierung über einen Ausweg aus der Staatskrise ausgesetzt. Grund sei die „Gewalt und Unterdrückung“, welcher sich die Demonstranten ausgesetzt sähen, teilte die Bürgerliche Allianz für Gerechtigkeit und Demokratie (ACJD) am Montag mit.

Das Bündnis verwies auf das Vorgehen der Sicherheitsbehörden bei einer Demonstration der Opposition vom Samstag. Die Bereitschaftspolizei ging mit Tränengas gegen die Demonstranten vor und beschlagnahmte Ausrüstung von Journalisten. Mehr als hundert Menschen wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen.

Die Gespräche zwischen Regierung und Opposition hatten Ende Februar begonnen. Vergangene Woche wurden sie aber bereits für mehrere Tage ausgesetzt, bis die Regierung schließlich einer Forderung der Opposition zur Freilassung von Häftlingen nachgab.

Das mittelamerikanische Land wird seit April vergangenen Jahres von einer tiefen Krise erschüttert. Bei der Niederschlagung von Protesten gegen den autoritären Regierungsstil von Präsident Daniel Ortega wurden seither nach Angaben von Menschenrechtsgruppen 325 Menschen getötet. Mehr als 700 Menschen wurden demnach festgenommen. (APA/AFP)