Bezirk Kitzbühel

Noch kein Obmann für die Großachengenossenschaft

Die Fischwanderhilfe an der Ache in St. Johann ist eines der Projekte, das durch die Großachengenossenschaft umgesetzt worden ist. Ebenso wie der Hochwasserschutz in den Mitgliedsorten.
© Michael Mader

Bei der Wahl durch die Ausschussmitglieder am Montag in Kirchdorf wollte niemand den Chefposten übernehmen. Die Zukunft ist ungewiss.

Von Michael Mader

Kirchdorf i. T. –Wie befürchtet wurde bei der geplanten Wahl für die Großachengenossenschaft am Montag niemand gefunden, der sich als Obmann zur Verfügung gestellt hätte.

Die Vorzeichen für den offensichtlich nicht so begehrten Job waren aber auch denkbar schlecht. Schon bei der Wahl der Ausschussmitglieder in den Orten St. Johann, Kirchdorf, Kössen und Oberndorf schritten von 3600 Wahlberechtigten nur 49 zur Urne und etliche damals ins Spiel gebrachte Nachfolger als Obmann winkten bereits im Vorfeld ab.

Insgesamt zwölf Mitglieder für die „Zwangsgenossenschaft“ wurden damals gewählt – drei pro Gemeinde und noch jeweils zwei Ersatzmitglieder. Aus deren Reihen hätte dann vorgestern auch der Obmann der Großachengenossenschaft gewählt werden sollen.

„Es hat sich leider niemand gefunden. Alle haben privat einfach zu viel Arbeit“, erklärt der aus dem Amt geschiedene Ernst Schwaiger. Der langjährige Bürgermeister von Kirchdorf war 18 Jahre lang Obmann der Großachengenossenschaft, „aber altersbedingt und auch aus gesundheitlichen Gründen habe ich es gelassen“.

Dabei hatte Schwaiger zu Beginn der Wahl erklärt, dass die großen Projekte bereits in der Vergangenheit abgeschlossen worden seien. Durch das Hochwasser 2013 seien beim Hochwasserschutz in den Gemeinden einige Projekte vorgezogen worden: „Kössen beispielsweise ist jetzt zu 99 Prozent hochwassersicher. So viel Arbeit wäre auf den neuen Obmann also nicht zugekommen. Wie berichtet, wurden seit dem Jahr 1996 rund 60 Millionen Euro in den Hochwasserschutz an der Großache investiert. Dabei gibt es einen fixen Aufteilungsschlüssel der Kosten: 60 Prozent trägt der Bund, 30 Prozent das Land und 10 Prozent die Genossenschaft, wobei in dieser selbst wiederum sechs Prozent des Geldes von den vier Mitgliedsgemeinden kommen.

Wie es jetzt weitergeht, kann Schwaiger nicht sagen: „Mein bisheriger Stellvertreter Simon Aschaber hat jetzt jedenfalls auf Anregung der Mitglieder einen Brief über die Geschehnisse verfasst und an das Land übermittelt.“ Für Schwaiger ist ja nach wie vor die Überführung der Großachengenossenschaft in einen Wasserverband sinnvoll.

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