Porr mit Rekord-Auftragslage, Strabag schichtet Milliardenkredit um
Sorgen bereiten der Porr derFachkräftemangel, Engpässe bei Subunternehmern sowie hohe Baupreise. Die Strabag nutzt das niedrige Zinsniveau.
Wien — Der Baukonzern Porr hat heute sein vorläufiges Konzernergebnis präsentiert: Die Produktionsleistung hat mit einem Zuwachs um 18 Prozent auf 5,6 Mrd. Euro ein Rekordniveau erreicht, aufgrund des Margendrucks wird das Ergebnis aber stabil bleiben. Die Dividende wird unverändert bei 1,10 Euro je Aktie erwartet. Der Ausblick für 2019 fällt positiv aus.
2018 übertraf die Porr AG erstmals beim Auftragsbestand die 7 Mrd. Euro-Marke. 88 Prozent der Leistung wurde in den fünf europäischen Heimmärkten erbracht. Besonders gut lief es in Deutschland, weniger Freude gab es in Polen. Eine deutliche Steigerung verzeichneten vor allem die Bereiche Industrie- und Ingenieurbau sowie die internationalen Infrastrukturprojekte.
„Wir sind zuversichtlich für die Zukunft. Die Nachfrage nach Bauleistungen ist höher denn je und hier sind wir Best in Class", so Konzernchef Karl-Heinz Strauss in einer Aussendung. Als Herausforderung bezeichnet er den Fachkräftemangel, Engpässe bei Subunternehmern sowie hohe Baupreise.
Kredite umschichten
Der börsennotierte Baukonzern Strabag hat das allgemein niedrige Zinsniveau genutzt und zwei Kredite im Volumen von insgesamt 2,4 Mrd. Euro vor Fälligkeit refinanziert. Konkret geht es um eine Avalkreditlinie über 2 Mrd. Euro und einen syndizierten Barkredit über 400 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die Laufzeiten betragen den Angaben zufolge fünf Jahre, bis 2024, und können zwei Mal um je ein Jahr verlängert werden. Die Strabag sieht sich als finanziell „komfortabel" aufgestellt.
Bankgarantien (Avale) seien im Bausektor „unabdingbar". Österreichs größter Baukonzern stelle sie allen Tochtergesellschaften für deren allgemeine Geschäftstätigkeit zur Verfügung. Der Barkredit diene als Liquiditätsreserve. (APA, TT.com)
Die Porr AG ist ein an der Wiener Börse notierter Baukonzern mit Sitz in Wien. Sie ist eines der größten österreichischen Bauunternehmen und eines der führenden in Europa. Größter Anteilseigner ist die Tiroler IGO Ortner Gruppe von Klaus Ortner.
Die Strabag SE ist ein börsennotiertes Unternehmen mit Hauptsitz in Wien. Strabag ist eines der größten Bauunternehmen. Vermehrt werden auch Projekte in anderen Kontinenten realisiert.
Kernaktionäreder Strabag sind diein Zypern ansässige Rasperia Trading des russischen Oligarchen Oleg Deripaska, die Haselsteiner-Gruppe, die Raiffeisen-Holding-Niederösterreich-Wien-Gruppe und die zu Raiffeisen gehörende UNIQA Gruppe.