Bezirk Schwaz

Logistikzentrum sorgt für Panik: Vomper setzen sich zur Wehr

Vomper Bürger gaben BM Karl-Josef Schubert (Mitte) bei der Gemeinderatssitzung ihre Unterschriften gegen das geplante Logistikzentrum.
© Fankhauser

Das geplante Logistikzentrum in Vomp versetzt viele Bürger in Panik. Sie formieren sich nun zu einer Bürgerbewegung.

Von Eva-Maria Fankhauser

Vomp –Die Stimmung war ruhig. Aber auch angespannt. Vor dem Sitzungssaal der Gemeinde Vomp trafen immer mehr Bürger ein. Sie waren alle nur aus einem Grund da: „Wir wollen kein Logistikzentrum in Vomp“, sagte eine Bürgerin. Eine andere erklärte: „Wir möchten zeigen, dass uns das ernst ist. Uns für unsere Gesundheit und Kinder einsetzen.“

Sie setzten ein Zeichen. Eines, das 154 Stimmen stark ist. Innerhalb weniger Stunden haben sie diese in den Ortsteilen Altmahd und Pirchat gesammelt. Als die Tür zum Sitzungssaal aufging, lag ein nervöses Gefühl in der Luft. Das aber schnell verflog. Stefan Pirchmoser ging sicheren Schrittes zu BM Karl-Josef Schubert und übergab ihm die Unterschriften. Die Hoffnung, dass man das Logistikzentrum verhindern kann, ist groß. Selbst wenn die Ausschreibungen für den Bau bereits angelaufen sind – die TT berichtete.

BM Schubert (VP) nahm die Unterschriften an. Doch mehr sagte er dazu nicht. Es folgten die Tagesordnungspunkte der Sitzung. Erst am Ende hakte GR Stephanie Jicha (Grüne) nochmals ein und stellte Fragen zum Logistikzentrum. Immer wieder erklärte BM Schubert, dass es müßig sei, zu diesem Zeitpunkt ohne alle Gutachten am Tisch über das Projekt zu diskutieren. Zudem erklärte er, dass die Strategische Umweltprüfung wohl noch dauern werde. „Das eilt ja auch nicht. Von mir aus kann das noch lange dauern“, sagte Schubert.

Ob die kritischen „Bürger Stimmen“ – wie sich die Projektgegner aus Altmahd und Pirchat nennen – einen solch langen Atem haben, wird sich zeigen. Sie sorgen sich auf jeden Fall um ihre Gesundheit und sehen die Luftqualität gefährdet. Weiters stellen sie die Schaffung neuer Arbeitsplätze durch das Logistikzentrum in Frage, da dort ja die beiden Standorte aus Innsbruck und Kufstein vereint werden. Der Gewinn für arbeitssuchende Vomper sei nicht ersichtlich. Zudem bezweifelt die Bürgerbewegung, dass alle Projektauflagen eingehalten werden. Sie glaubt, dass es „verträglichere Möglichkeiten für eine Nutzung des Areals“ gäbe. Die Sorge ist groß, dass man sie vor vollendete Tatsachen stellen werde.

BM Schubert wolle sämtliche Gutachten auf der Gemeinde-Homepage veröffentlichen. Er versprach auch einen Info-Abend. Für GR Jicha ist das reichlich spät, denn dieser finde erst nach dem Widmungsbeschluss statt. BM Schubert verweist auf die Möglichkeit, nach der Widmung Stellungnahmen abzugeben. Weiters erwähnte er, dass sich drei weitere Betriebe auf dem Areal ansiedeln wollen.

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Angela Dähling

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