Tourismus

Österreich Werbung: Budget steigt heuer um 800.000 Euro

Fast ein Drittel der heurigen Zusatzmittel sind für die internationale Werbekampagne ?You like it, bike it? reserviert. (Symbolfoto)
© Tirol Werbung

Mit der größeren Tranche der Sonderfinanzierung wird unter anderem bei der Österreich Werbung ein „FutureLab“ namens „Next Level Tourism Austria“ errichtet.

Wien – Der nationale Tourismusvermarkter Österreich Werbung (ÖW), der seit den Fünfzigerjahren Urlaub in Österreich im In-und Ausland bewirbt, erhält für heuer etwas mehr Budget. Das Tourismusministerium stelle 800.000 Euro zusätzlich bereit, hieß es in einer Aussendung. 500.000 Euro davon für Digitalisierung, 300.000 Euro für den Radtourismus. Insgesamt werkt die ÖW mit einem Jahresbudget von rund 50 Mio.

Mit der größeren Tranche der Sonderfinanzierung (500.000 Euro) wird unter anderem bei der ÖW ein „FutureLab“ namens „Next Level Tourism Austria“ (NETA) als Innovationshub für die Branche eingerichtet. „Die Österreich Werbung hat eine wichtige Rolle als Treiber der Digitalisierung im österreichischen Tourismus“, betonte Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Erarbeitet und ausprobiert werden sollen dort etwa Preis- und Buchungsprognosemodelle, Instrumente zur Besucherstromlenkung in Destinationen oder das Testen neuer Technologien auf ihre Anwendungsmöglichkeiten für den heimischen Tourismus.

Gesamte touristische Wertschöpfungskette

NETA ist als Netzwerkorganisation „an der Schnittstelle zwischen Österreichs traditionellen Tourismusstrukturen und der globalen Travel & Communication-Tech-Szene“ gedacht. Es gehe dabei nicht um die digitale Basisarbeit oder um Websites, sondern um den Einsatz von komplexeren technologischen Anwendungen und Prozessen – vom einzelnen Betrieb bis zur gesamten Region, so Köstinger. Im Blickpunkt stehen dabei nicht nur Hotellerie und Gastronomie, sondern „letztlich alle Klein- und Mittelbetriebe entlang der touristischen Wertschöpfungskette“.

Potentiale nutzen

Die Digitalisierung verändere die Abläufe im Hotel, die Geschäftsmodelle, aber vor allem verändere sie das Verhalten der Urlauber, betonte Köstinger. Die Gäste suchen ihre Destinationen im Internet, buchen dort und posten ihre Urlaubserinnerungen dort. „Und wenn sie nicht zufrieden sind, dann lassen sie das auch alle im Internet wissen“, sagte die Tourismusministerin. Diese Potenziale zu nutzen, sei auch „einer der zentralen Aufträge aus dem ‚Plan T - Masterplan für Tourismus‘“, meinte sie in Anspielung auf die Regierungsstrategie für die Branche, die sie diesen Donnerstag in Salzburg präsentieren will.

Fast ein Drittel der heurigen Zusatzmittel (300.000 Euro) aus dem Topf des Tourismusministeriums sind für die internationale Werbekampagne „You like it, bike it“ reserviert, mit der die ÖW Österreich als Zielland für Radfahrer positionieren möchte – insgesamt haben die Tourismuswerber dafür zwei Mio. Euro dotiert.

Budget seit 1996 nicht aufgestockt

Die ÖW arbeitet seit mehr als zwei Jahrzehnten mit einem Budget von rund 50 Mio. Euro jährlich - seit 1996 gab es keine Aufstockung. Es setzt sich aus einer Basisfinanzierung (32 Mio. Euro) und Partnerfinanzierungen (18 Mio. Euro) zusammen. 24 Mio. Euro der Grundfinanzierung stellt das Tourismusministerium aus Steuermitteln bereit, 8 Mio. Euro kommen von der Wirtschaftskammer Österreich. Der Rest stammt aus dem Verkauf von Know-how und Marketingleistungen der ÖW beispielsweise an Tourismusverbände. Die heurige Sonderdotierung bezeichnete ÖW-Chefin Petra Stolba als „extrem wichtiges Signal für den gesamten Tourismusstandort Österreich“. (APA)