Die Regionalliga West geht auf große Abschiedstournee
Die Westliga erwacht am Wochenende aus dem Winterschlaf – dabei will unter anderem der FC Kitzbühel seinen starken Herbst bestätigen.
Von Daniel Lenninger
Innsbruck – Am Wochenende startet die Westliga in ihr letztes Frühjahr, bevor sie von der Elite-Liga abgelöst wird. Die Tiroler Klubs haben trotzdem noch Ziele:
FC Kitzbühel: Der Neuschnee in der Gamsstadt verhindert die Austragung des am Samstag geplanten Derbys gegen Schwaz. Das auf Tabellenplatz zwei liegende Team kämpfte über weite Strecken der Vorbereitung mit widrigen Bedingungen. „Aber wir haben das Beste daraus gemacht“, betont Trainer Alexander Markl, der sein Amt im Sommer zugunsten von mehr Zeit für sich und seine Familie zurücklegt. Folgen wird ja bekanntlich Michael Baur. Neben Elias Höng (Bayernliga) verstärkt auch der Neuseeländer Finn Ballard-McBride die Kitzbüheler. „Er war bei einem Probetraining unseres Kooperationspartners Southend United, hat dort aber nicht entsprochen. Uns kann er helfen“, klärt Markl auf. „Wir wollen in den Top drei bleiben, das wird schwierig genug.“
FC Kufstein: Die Festungsstädter steuern als Tabellenvierter auf die beste Platzierung seit Jahren hin. Zuletzt ortete Chefbetreuer Markus Duftner allerdings Sand im Getriebe: „Hoffentlich war das ein Weckruf zur rechten Zeit.“ Mit der Verpflichtung von Jeffrey Egbe (Wacker II) ließ Kufstein aufhorchen. Angesichts der langen Pause müsse man mit dem rekonvaleszenten Akteur auch Geduld haben. „Das Ziel liegt darin, ihn wiederherzustellen“, erklärt Duftner. Mohamadou Idrissou (elf Treffer) könnte bei eingestelltem Visier noch ein Wörtchen um die Torjägerkrone mitreden.
SC Schwaz: Die Investitionen des ambitionierten UPC-Tirol-Liga-Klubs bekamen die Silberstädter am eigenen Leib zu spüren. Der Abschied von Defensiv-Routinier Ronald Gercaliu (Imst) wiegt schwer. „Wir werden im Frühjahr so viele junge Spieler wie möglich einbauen“, will Trainer Bernhard Lampl in Blickrichtung Elite-Liga die „Not“ zur Tugend machen. Neben Boris Gveric und Mathäus Hundögger (beide aus Kufstein) verstärkte sich der Westliga-Sechste auch mit dem georgischen Offensivmann Akaki Parjikia.
SV Wörgl: Denis Husic blickt erfreut auf die „beste Vorbereitung seit dem Aufstieg“ zurück. Erfolgreiche Testspiele (u. a. ein 3:0-Sieg gegen Liga-Rivale Kufstein) lassen aus Sicht des Wörgl-Trainers auf eine ansprechende Form schließen. Ein Trainingslager in Kroatien sorgte für zusätzlichen Feinschliff. Sechs Neuzugänge (u. a. Matej Ivic vom SVI) haben den Konkurrenzkampf angekurbelt, kein Leistungsträger suchte im Winter das Weite. Die Devise des aktuell Achten lautet weiterhin einstelliger Tabellenplatz. „Den wollen wir auf jeden Fall erreichen“, hält Husic fest.
SVG Reichenau: Die Winter-Abgänge von Torjäger Stefan Milenkovic (Zirl) und Kapitän Alexander Mader (Pause/Karriereende) reduzierten die Schlagkraft der Landeshauptstädter. Auf der Haben-Seite konnte der auf Rang neun liegende Aufsteiger mit Außenverteidiger Fabian Markl ein vielversprechendes Talent für sich gewinnen, das bei Wacker II bereits Luft in der 2. Liga schnupperte. Die 40-Punkte-Zielsetzung, die Trainer Gernot Glänzer bei Torhüter Matthias Hörtnagl am Kabinen-Kästchen entdeckte, würde wohl auch der Coach unterschreiben: „Es wäre eine gute Sache, wenn wir noch ein Tiroler Team hinter uns lassen könnten.“