ÖAW vergibt ersten Mannagetta-Preis an Mediziner Kaan Boztug

Wien (APA) - Der Spezialist für Seltene Erkrankungen, Kaan Boztug, erhält den erstmals von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ...

Wien (APA) - Der Spezialist für Seltene Erkrankungen, Kaan Boztug, erhält den erstmals von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) vergebenen Mannagetta-Preis für Medizin. Er bekommt die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung morgen, Donnerstag, für „seine herausragenden Leistungen bei der Erforschung von angeborenen Störungen der Immunabwehr“ teilte die ÖAW am Mittwoch mit.

Der 41-jährige, in der Türkei geborene Boztug machte sein Doktorat am Scripps Research Institute in La Jolla (USA). Seit 2011 arbeitet er am Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) der ÖAW in Wien und an der Medizinischen Universität Wien. 2016 übernahm er die Leitung des Ludwig Boltzmann Institute for Rare and Undiagnosed Diseases, seit kurzem ist er Leiter der St. Anna Kinderkrebsforschung in Wien.

Zwei mit jeweils 4.000 Euro dotierte Förderpreise gehen an Elisabeth Salzer vom Boltzmann Institute for Rare and Undiagnosed Diseases und Bernd Boidol von der Medizinuni Wien. Den mit 7.000 Euro dotierten Mannagetta-Preis für die Geschichte der Medizin erhält der Soziologe und Medizinhistoriker Carlos Watzka von der Universität Graz in Anerkennung seiner Forschungsarbeiten zur Sozialgeschichte der Medizin der Frühen Neuzeit.

Die Preise, die künftig jährlich vergeben werden sollen, sind nach dem Mediziner Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta (1588-1666) benannt, der mehrmals Rektor der Universität Wien und Leibarzt der Kaiser Ferdinand II., Ferdinand III. sowie Leopold I. war. Er richtete 1661 eine Stiftung ein, die bis heute besteht und die ÖAW bei der Finanzierung von Preisen in der Medizin sowie Stipendien in den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften unterstützt.