Der Buchsbaumschädling hat Saison
Im Lienzer Talboden hat sich der Buchsbaumzünsler bereits ausgebreitet. Ein Vortrag gibt Information.
Von Christoph Blassnig
Lavant –Der Buchsbaumzünsler hat den Lienzer Talboden und sonnige Gegenden wie den Iselsberg erreicht. Eine Ausbreitung ist ohne Gegenmaßnahmen auch bis in die höhergelegenen Täler und Gemeinden zu befürchten, davon ist Siegfried Stocker vom Obst- und Gartenbauverein aus Assling überzeugt: „Das kommt so sicher wie das Amen im Gebet.“ Bis die heimischen Vögel die eingeschleppte Tierart als Futterquelle für sich entdecken, würden Jahre vergehen.
In Tirol ist man relativ lange verschont geblieben. Erste Meldungen gab es im Jahr 2011, umso drastischer war die Plage dieser gefräßigen Raupen im Jahr 2017, als sie über ganze Landstriche in Nordtirol herfielen, erinnert sich Manfred Putz, Geschäftsführer des Landesverbandes der Tiroler Obst- und Gartenbauvereine. Die Schäden werden sichtbar, nachdem die Raupen von innen her zuerst die Blätter, später dann auch die Rinde der Buchspflanzen vertilgt haben. „Letztendlich findet man komplett entlaubte Pflanzen vor, die in der Folge auch absterben können“, erklärt Putz. Ab Ende März oder Anfang April werden die fünf Zentimeter langen Raupen bei Temperaturen über sieben Grad aktiv. Bei Befall bekommen die Blätter eine aufgehellte Färbung, die Äste sind mit Spinnfäden der Raupen durchzogen. In den weißlichen Gespinsten findet man Kotkrümel. „Auf Gartenbesitzer mit Buchs kommt ab Ende März die Aufgabe zu, die Bäume täglich auf einen Befall hin zu kontrollieren“, mahnt Putz zur Wachsamkeit im eigenen Interesse und jenem der Nachbarn. „Reagiert man auf die ersten Anzeichen, kann man immerhin einen starken Befall vermeiden, indem man die Raupen absammelt, die betroffenen Äste ausschneidet und mit einem Hochdruckreiniger Puppen aus dem Inneren der Pflanze spritzt“, rät der Fachmann. Gesammelte Raupen und Puppen sollte man in einem verschlossenen Plastiksack in die Sonne legen und anschließend entsorgen. Es gibt auch geeignete Pflanzenschutzmittel.
Morgen lädt der Obst- und Gartenbauverein Lavant zu einem Vortrag über den Buchsbaumzünsler in die Römerstube. Um 19.30 Uhr referiert der Landesgeschäftsführer Manfred Putz über den Umgang. Der Kostenbeitrag beträgt fünf Euro, für Mitglieder ist der Vortrag kostenlos. „ Wir haben uns im letzten Jahr in vielen Gärten umgeschaut“, berichtet Thomas Schrotter vom Lavanter Verein. „Alle waren betroffen.“